Rheinische Post Mettmann

Gesetzeslü­cken schnell schließen

- VON MARTIN KESSLER VON JAN DREBES ES KANN NUR EINEN GEBEN, SEITE A 4 VON JULIA RATHCKE

Und sie bewegt sich doch. Nach dem Anschlag von Berlin nähert sich die große Koalition in Sicherheit­sfragen endlich an. Auf der Grundlage der Vorschläge von Innenminis­ter de Maizière und Justizmini­ster Maas ist es möglich, effektiver gegen Gefährder vorzugehen. Die hohen Hürden bei der Inhaftieru­ng von ausreisepf­lichtigen potenziell­en Terroriste­n machten das Attentat erst möglich. Wer Menschen mit dem Tode bedroht, darf nicht frei herumlaufe­n.

Zugleich muss der Druck auf die Herkunftsl­änder erhöht werden, die nicht bereit sind, gefährlich­e Islamisten zurückzune­hmen. Die zögerliche Haltung mancher dieser Länder mag verständli­ch sein, aber grundsätzl­ich ist jedes Land für seine eigenen Gewalttäte­r verantwort­lich. Den Terror zu exportiere­n, unterminie­rt jede Grundlage für eine enge Zusammenar­beit mit diesen Ländern.

Schließlic­h müssen die Grünen umdenken. Denn kaum ein Flüchtling aus den Maghreb-Staaten hat Chancen, als Asylbewerb­er anerkannt zu werden. Die Einstufung dieser Staaten als sichere Herkunftsl­änder würde die Zahl unnötiger Asylverfah­ren und möglicher Gefährdung­en begrenzen. Für drastische Einzelfäll­e gäbe es noch immer eine Ausnahme. BERICHT DÜSSELDORF IST HOCHBURG . . .,TITELSEITE

Wieder einmal ist der Entscheidu­ngsprozess zur SPD-Kanzlerkan­didatur geprägt von Zaudern und Taktieren. Zwar hat es die Parteispit­ze bisher geschafft, eine Sturzgebur­t wie bei der Ernennung von Peer Steinbrück zu verhindern und eisern am Zeitplan festzuhalt­en, den Kandidaten erst Ende Januar bekanntzug­eben. Dafür gebührt ihr Respekt. Doch jetzt muss Gabriel bei dem Treffen am Dienstag intern unmissvers­tändlich Farbe bekennen. Will er die Kandidatur oder nicht? Denn sollte er zurückzuck­en, wird er in der Partei einen Machtpoker auslösen, der Zeit braucht, bevor der Wahlkampf richtig beginnen kann.

Bei Gabriel ist bis zur letzten Minute eine Überraschu­ng möglich, selbst führende Genossen sind also zu recht nervös. Wie zum Beweis preschte Gabriel zuletzt mit einem Sicherheit­spapier vor, in dem er den roten Sheriff spielt – nachdem er Bundesinne­nminister de Maizière hart angegangen hatte. In der Partei war man irritiert, und Justizmini­ster Heiko Maas sah sich nun veranlasst, eigene Vorhaben anzukündig­en. Beruhigung geht anders. BERICHT

EWas will Gabriel?

Israel braucht Frieden

s hat Israel ins Herz getroffen. Jerusalem, der Regierungs­sitz, Jerusalem, die „unteilbare“Hauptstadt. Doch längst gilt sie als geteilte Stadt. Juden und Muslime streiten unerbittli­ch um den Tempelberg, Palästinen­ser kämpfen seit mehr als zwei Jahrzehnte­n für ihren Staat und nicht zuletzt Jerusalem, dessen arabischen Ostteil sie zur Hauptstadt ihres Staates ausrufen wollen. Doch zur Gründung eines friedliche­n Palästinen­serstaates, der Seite an Seite mit Israel existiert, kam es bis heute nicht. Israel baut weiter in den Siedlungen, Palästinen­ser verüben weiter brutale Anschläge auf Israelis.

Israel ist den Terror gewohnt, die Bedrohung ist allgegenwä­rtig. Der Staat gilt als Nummer eins in der Terrorabwe­hr, dient Europa und den USA als Vorbild. Doch der Lkw-Anschlag des Palästinen­sers zeigt erneut: Eine Garantie für Sicherheit gibt es nicht. Und während Isreal weiter aufrüstet, feiert die Hamas ihre Helden. Statt nur auf Geheimdien­ste und Abschottun­g zu setzen, wäre es wieder an der Zeit, sich zu öffnen – zumindest den Gemäßigten. Dauerhafte­n Frieden gibt es sonst nicht. BERICHT PALÄSTINEN­SER RAST MIT LKW . . ., TITELSEITE

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