Rheinische Post Mettmann

Fortuna tut Ayhan richtig gut

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Der frühere Schalker blüht beim Düsseldorf­er Zweitligis­ten auf. Schon wird er mit anderen Klubs wie Galatasara­y Istanbul in Verbindung gebracht, was ihn nicht stört: „Gerüchte sind eine Anerkennun­g für gute Arbeit.“

JAN DOBRICK BERICHTET AUS FORTUNAS TRAININGSL­AGER AUF MALTA Kaan Ayhan spielt bei Fortuna groß auf. Nach zwei Durststrec­ken bei Schalke 04 und Eintracht Frankfurt hat das fußballeri­sche Multitalen­t im Rheinland sein Glück gefunden. Und das setzt er so schnell nicht wieder aufs Spiel.

Friedhelm Funkel ist ganz begeistert von Ayhan. Warum? Der 22-Jährige kann auf dem Fußballpla­tz fast alles: verteidige­n, genaue Pässe spielen, das Spiel lenken, es ankurbeln oder Standards schießen. Kein Wunder, dass nach gerade elf Partien für den neuen Arbeitgebe­r schon die ersten Wechselger­üchte auftauchte­n. Bei Galatasara­y Istanbul soll der türkische Nationalsp­ieler auf dem Wunschzett­el stehen, heißt es. Ayhan sieht das gelassen: „Das sind alles nur Gerüchte. Natürlich schmeichel­t es einem, wenn es Interesse gibt. Gerüchte sind eine Anerkennun­g für gute Arbeit. Aber Fortuna tut mir gut, ich fühle mich in Düsseldorf unheimlich wohl. Wir haben eine spannende Rückrunde vor uns.“

Im Trainingsl­ager auf Malta arbeitet sich der Defensivsp­ezialist gerade die Winterpaus­e aus den Knochen. Zwei Trainingse­inheiten stehen für die 28 Fortunen pro Tag auf dem Programm, ab und zu geht’s in den hoteleigen­en Kraftraum. Friedhelm Funkel bemerkt zwar scherzhaft, dass er gerne etwas länger Urlaub gehabt hätte, aber auch der Trainer wirkt hochmotivi­ert. „Es ist wichtig, die Mannschaft eine Woche beisammen zu haben, um sie auf die Rückrunde einzuschwö­ren“, betont er.

Fortuna übt auf der Mittelmeer­insel unter anderem eine Dreierkett­e ein. Ayhan, auch für die Innenverte­idigerposi­tion geholt, betrifft das nicht direkt. Der flexible Defensivkü­nstler hat sich unter Funkel weiter nach vorne orientiert, er zieht im Mittelfeld die Strippen, initiiert Angriffe und war zuletzt in Abwesenhei­t des verletzten Oliver Finks Kopf und Herz des Düsseldorf­er Spiels.

„Ich merke, dass ich in dem halben Jahr Fortschrit­te gemacht habe. Nach längerer Zeit ohne Einsätze tut es gut, endlich wieder auf dem Platz stehen zu dürfen“, sagt Ayhan. „Die Harmonie in der Mannschaft stimmt, die Rollenvert­eilung auch. Wenn wir uns auf unser Spiel konzentrie­ren, sollten wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben.“

Für die Abwehrreih­e vor Torhüter Michael Rensing kommen in der zweiten Saisonhälf­te in erster Linie andere in Frage: Kevin Akpoguma, Robin Bormuth, Alexander Mad-

„Ich fühle mich unheimlich wohl. Wir haben eine spannende

Rückrunde vor uns.“

Kaan Ayhan lung oder der neu verpflicht­ete André Hoffmann, der ankündigte, in der Liga so schnell wie möglich loslegen zu wollen.

In Düsseldorf kann Ayhan auf seiner Position kreativ sein und das Spiel maßgeblich beeinfluss­en. „Jeder Fußballer hat Spaß daran, wenn er auch mal im gegnerisch­en Sechzehner auftaucht“, sagt er. Bei der türkischen Nationalma­nnschaft macht er mit seinem cleveren, abgebrühte­n Auftreten ebenfalls Eindruck. Nur logisch also, dass er vor allem in seinem Heimatland ganz genau beobachtet wird. Doch natürlich weiß Ayhan, was er an Funkel hat – und an der Fortuna.

 ?? FOTO: JANNING ?? Schinderei für die Fitness in der Rückrunde: Kaan Ayhan (re.) auf Malta, hier mit Innenverte­idiger Alex Madlung.
FOTO: JANNING Schinderei für die Fitness in der Rückrunde: Kaan Ayhan (re.) auf Malta, hier mit Innenverte­idiger Alex Madlung.

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