PräsesRekowski:AfD-Programm widerspricht dem Christentum
BAD NEUENAHR (heif) Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat gestern über den Umgang mit der AfD gerungen. Präses Manfred Rekowski sprach in seinem jährlichen Bericht von „roten Linien“, die die Partei mit ihrer Politik übertrete. „Wer die Pflicht gegenüber dem Nächsten aufkündigt, der tritt aus der Gemeinschaft der Glaubenden heraus“, sagte er. Die AfD benutze das Etikett „christlich“, obwohl ihre Politik der christlichen Botschaft widerspreche: „Christus taugt nicht als Kronzeuge nationaler Identität.“Es gebe „auch so etwas wie ein falsches Zeugnis“, sagte Rekowski, bevor er aus dem AfDGrundsatzprogramm zitierte.
Gleich mehrere Synodale wünschten sich, dass die Kirchen- leitung im Hinblick auf das Wahljahr eine bessere Hilfestellung gebe für die Auseinandersetzung mit Rechtspopulisten. Rekowski betonte, die Kirche behalte die AfD-Kandidaturen eines Viersener Pfarrers im Ruhestand und einer Wuppertaler Presbyterin im Blick. Vizepräses Christoph Pistorius kündigte an, man werde nicht tatenlos zusehen, wenn kirchliche Beschäftigte Grenzen überschritten.
210 Synodale aus den 38 rheinischen Kirchenkreisen tagen noch bis Freitag im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr. In diesem Jahr geht es unter anderem um den 500. Jahrestag des Beginns der Reformation und um neue Gemeindeformen. Außerdem wird ein Teil der Kirchenleitung neu gewählt.