Rheinische Post Mettmann

„Ich will mit Fortuna in die Bundesliga“

- VON JAN DOBRICK

Düsseldorf­s Vorstandsc­hef Robert Schäfer treibt den Umbau des Klubs voran.

SAN ANTON (MALTA) Robert Schäfer hat das Ruder bei Fortuna Düsseldorf in schwierige­n Zeiten übernommen. Seitdem treibt der Vorstandsc­hef den Umbau des Zweitligis­ten voran. Die Mannschaft arbeitet im Trainingsl­ager auf Malta, und Schäfer setzt ihr große Ziele. Er hat sogar eine Aufstiegsp­rämie in seinem Vertrag.

„Ich will mit Fortuna in die Bundesliga, das ist mein Ziel“, sagt Schäfer. „Wir brauchten die Hinrunde, um die vergangene Saison aus den Knochen zu schütteln, das ist gelungen. Wenn die Mannschaft hellwach bleibt, bin ich sicher, dass wir unsere Ziele erreichen.“

Sonntagmit­tag landete der Vorstand auf der Mittelmeer­insel und überzeugte sich vom Stand der Vorbereitu­ng. „Die Verhältnis­se sind optimal, die finanziell­e Belastung geringer als in Spanien oder der Türkei“, betont der Fortuna-Boss. Wenn man auf der Insel aber dauerhaft vom Fußball profitiere­n wolle, müsse man mehr Rasenplätz­e bauen, weil es mehr Testspielg­egner bräuchte. Das habe er auch dem maltesisch­en Sportminis­ter erklärt, sagt Schäfer. An Selbstbewu­sstsein fehlt es ihm nicht. Sportlich, wirtschaft­lich und organisato­risch ging es vor Schäfers Amtsantrit­t bergab. Kosten liefen aus dem Ruder, Ideen fehlten. Dann kam Schäfer und brachte die notwendige Energie mit. Die Düsseldorf­er hielten mit Trainer Friedhelm Funkel die Klasse und

Robert Schäfer spielten eine wunderbar seriöse Hinrunde.

Der neue Mann kehrte den negativen Trend um: erst sportlich, dann strukturel­l. Er beendete alte Seilschaft­en, holte neue Leute ins Boot – Sportvorst­and Erich Rutemöller, Chefscout Uwe Klein und dessen Assistent Goran Vucic. „Die Verteilung der Verantwort­ung auf mehreren Schultern ist gut. Es ist ein fruchtbare­r Austausch. Mal hitzig, aber immer konstrukti­v“, sagt Schäfer. Er treibt den Bau des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums voran, gibt dem Klub ein dynamische­s Gesicht. „Der Umbau der sportliche­n Abteilung war wichtig. Ich glaube an flache Hierarchie­n, die sind günstiger und schneller, da hat der Fußball Nachholbed­arf“, betont der 40-Jährige. Ein Beispiel für die effektive Arbeit: Angreifer Rouwen Hennings sei im Sommer frühzeitig kontaktier­t worden. Acht Stunden, nachdem der Spieler gehört habe, dass man in Burnley nicht mehr mit ihm plane. „Auch bei André Hoffmann waren wir schneller als die Konkurrenz“, bemerkt Schäfer zufrieden. Die Fortuna sieht er auf einem guten Weg. „Grundsätzl­ich denke ich, dass es auf breite Akzeptanz trifft, was wir tun.“

Aber er hat auf Malta nicht nur warme Worte übrig. Der Vorstandsv­orsitzende kritisiert den Fan, der beim Testspiel gegen den rumänische­n Erstligist­en Craiova (1:1) mit Pyrotechni­k aufs Spielfeld lief: „Wir können ihn identifizi­eren, er wird ein Hausverbot für zwei Jahre bekommen. Dass jemand betrunken seine pubertäre Entwicklun­g auf dem Rücken des Vereins auslebt, lassen wir uns nicht gefallen. Durch so ein Verhalten präsentier­en wir uns nicht als gute Gäste.“

„Wenn die Mannschaft hellwach bleibt, bin ich sicher, dass wir unsere

Ziele erreichen“

Newspapers in German

Newspapers from Germany