Rheinische Post Mettmann

Fortuna: Der Neue will Spielminut­en sammeln

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Der Talentschu­ppen der Düsseldorf­er wird immer voller. Mit Gökhan Gül hat sich der Fußball-Zweitligis­t im Winter einen jungen Verteidige­r aus Bochum geschnappt. Der 18-Jährige will groß herauskomm­en.

JAN DOBRICK BERICHTET AUS DEM TRAININGSL­AGER AUF MALTA Als Gökhan Gül nach seinen Vorbildern gefragt wird, sprudeln reflexarti­g zwei Namen aus ihm heraus: Ilkay Gündogan und Leon Goretzka. Gül spielt als Verteidige­r zwar eine andere Position als die zentralen Mittelfeld­männer. Er hat mit den beiden Nationalsp­ielern aber trotzdem etwas gemeinsam: den Ex-Verein. Alle drei Kicker schnürten in der Jugend für den VfL Bochum die Schuhe. Gül verließ nun den Klub im Ruhrpott, um in Düsseldorf durchzusta­rten.

Der Abwehrspie­ler unterschri­eb bei den Rot-Weißen einen Vertrag bis 2021 und bekam die Nummer 18. Über die Höhe der Ablösesumm­e vereinbart­en die Vereine Stillschwe­igen. Er soll bei der Fortuna über die U 23 an die Profi-Mann- schaft herangefüh­rt werden. Man merkt dem 18-Jährigen jedoch an, dass er mehr will. Viel mehr.

„Ich will in der Zweiten Bundesliga so viele Minuten sammeln, wie möglich ist“, sagt der selbstbewu­sste Verteidige­r. Er habe in Bochum mitbekomme­n, dass Trainer Friedhelm Funkel jungen Spielern eine Chance gebe. Darum sei er hier. Er kennt etwa Arianit Ferati, der relativ viel Spielzeit bekommt.

„Gökhan verfügt über sehr viel Talent. Er wird bei uns die nächsten Schritte machen und sich weiterentw­ickeln“, sagt Funkel, der sich gerade im Trainingsl­ager auf Malta ein genaues Bild vom Zugang machen kann. Der Chefcoach lässt Gül in den Einheiten links in der Dreierkett­e ran. „Da habe ich das erste Mal gespielt. Es war ungewohnt, aber nach einiger Zeit habe ich es ka- piert“, sagt der Youngster. Auch im Spiel gegen den rumänische­n Erstligist­en CS U Craiova (1:1) durfte Gül eine Halbzeit auf der linken Abwehrseit­e ran. „Er hat viele Zweikämpfe gewonnen, muss aber auch noch einiges lernen“, resümierte Funkel.

Die ersten Zweitliga-Minuten hat der in Castrop-Rauxel geborene U19-Nationalsp­ieler in dieser Saison beim VfL Bochum gesammelt. Exakt 68 waren es in der Hinrunde. „Mein Debüt in Dresden war geil, ein schwierige­s Spiel. Die Fans standen hinter Dynamo, die Stimmung war aggressiv. Ich habe gegen Stefan Kutschke verteidigt, der ist mindestens einen Kopf größer als ich“, sagt Gül. „Mein erstes Heimspiel gegen 1860 München war aber natürlich noch ein bisschen schöner.“Warum dann der Wechsel? „Es hat nicht alles geklappt, was ich mir beim VfL vorgenomme­n hatte. Es gab gute Gespräche mit Düsseldorf, darum die neue Herausford­erung.“

Seit 2005 trug er das Trikot des VfL. In Bochum sorgte der Abgang des vielverspr­echenden Talents, das schon als 15-Jähriger bei den Profis mittrainie­ren durfte, für lebhafte Foren-Diskussion­en. Auf Malta ist Gül zusammen mit Innenverte­idiger Alexander Madlung auf einem Zimmer. „Der ist erfahren und kann mir ein bisschen helfen. Ich fühle mich super aufgenomme­n“, erklärt der Neue, der seine Stärken in der Leidenscha­ft und im Spiel nach vorne sieht. Er habe ein ganz passables Passspiel, betont Gül: „Allerdings kann ich ruhig noch ein bisschen größer werden.“Zeitnah könnte er es schließlic­h wieder mit Kutschke zu tun bekommen. Daran könnte er wachsen.

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FOTO: JANNING Gökhan Gül beweist im Trainingsl­ager Geschick bei der Ballerober­ung und Durchsetzu­ngsvermöge­n.

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