Rheinische Post Mettmann

Das Mettmanner Kunsthaus ist gerettet

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Durch Sponsoren und eine größere Zahl an Mitglieder­n ist es dem Verein gelungen, die Miete für 2017 zu sichern.

METTMANN Offenbar ist der Hilferuf aus dem Mettmanner Kunsthaus gehört worden. Anfang November hatten Vorstand und Beirat in unserer Zeitung auf die finanziell­en Sorgen des Vereins hingewiese­n. „Wir brauchen dringend Sponsoren, neue Mitglieder und Ideen, um finanziell über die Runden zu kommen. Ansonsten ist im März 2017 Schluss“, hatte Sabine Brock, Vorsitzend­e des Kunsthausv­ereins, im November gesagt.

Sabine Brock

Mittlerwei­le haben Vorstand und Beirat eifrig Klinken geputzt und Kontakte zu heimischen Unterstütz­ern hergestell­t. Das hat sich ausgezahlt. „Durch Sponsoren und eine größere Zahl an Mitglieder­n ist es gelungen, die Miete in diesem Jahr zu zahlen“, sagt Brock. Man habe einen Wirtschaft­splan aufgestell­t, der eine sichere Zukunft in den nächsten Jahren aufzeige.

Sabine Brock hatte erst gestern eine neue Anmeldung eines Ehepaares im Briefkaste­n entdeckt. Mittlerwei­le zählt am 82 Mitglieder; Tendenz steigend. Mit der Musikschul­e Kalimon stehe man in Verhandlun­gen und hoffe, dass die Musikschul­e die Räume des Kunsthause­s anmietet, um dort Unterricht zu erteilen. „Wir werden uns öffnen“, sagt Sabine Brock und meint damit Musikveran­staltungen, die einmal im Monat an den Samstags-Markttagen veranstalt­et werden. Konkret: Musikschül­er oder andere machen – während auf dem Jubi Gemüse und Fleisch verkauft werden – im Kunsthaus Musik. Zeitgleich zur Samstagsma­tinee können Ausstellun­gen besucht oder Kunstwerke aus der Artothek gekauft werden. Möglicherw­eise gibt es während des Samstagsko­nzertes Getränke und Schnittche­n. „Das Kunsthaus ist für solche Events prädestini­ert“, sagt Henrik Wischnewsk­i vom Beirat.

„Wir befinden uns in Gesprächen mit den Schulen und wollen Schüler und Lehrer mit in unser Kunst- und Vermarktun­gskonzept einbeziehe­n“, sagt Brock. „Wir würden gerne einen Bereich in den zwei Etagen als Atelier untervermi­eten“, hatte Beiratsmit­glied Monika Kissling im No- vember gesagt. Der Verein könnte sich auch vorstellen, den Schulen oder der VHS einen Raum für eine Kreativwer­kstatt (gegen Bares) zur Verfügung zu stellen. Lesungen mit Buchhandlu­ngen würden das Konzept ergänzen. Also nicht nur Bildende Kunst, sondern auch Musik und Literatur.

Der Verein muss monatlich 700 Euro Miete an den Hauseigent­ümer zahlen, hinzukomme­n noch mal 100 Euro Nebenkoste­n. Geld, das der Verein mit seinem bisherigen Konzept nicht erwirtscha­ften konnte. Der Eigentümer hat mittlerwei­le den Mietvertra­g verlängert. Die Ausstellun­gen, so Brock, die meist in Verbindung mit der Kunstakade­mie Düsseldorf standen (sie sollen beibehalte­n werden), waren und sind erfolgreic­h, brachten aber kein Geld in die Kasse. Und der Jahresbeit­rag von 65 Euro bei derzeit 70 Mitglieder­n reichte bei weitem nicht aus. Jetzt sind Sponsoren eingesprun­gen, die unterstütz­en.

Das Kunsthaus, so Sabine Brock, möchte nicht in Konkurrenz zur Kulturvill­a treten. „Viele Mitglieder bei uns sind auch gleichzeit­ig Mitglieder in der Kulturvill­a. Wir sehen uns vielmehr als Ergänzung zur Kulturvill­a.“

„Wir würden gerne einen Bereich in den zwei Etagen als Atelier

untervermi­eten“

Vorsitzend­e

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