Rheinische Post Mettmann

Richter-Werke im Museum Ludwig

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2017 stellt das Kölner Museum aktuelle Werke von Gerhard Richter, Otto Freundlich, James Rosenquist und des Kölner Sammlers Wolfgang Hahn aus.

Köln Die erste Schau im Museum Ludwig wird vom 9. Februar bis zum 1. Mai Gerhard Richter gewidmet, der 85 Jahre alt wird. Die Ausstellun­g zeigt neue, 2016 entstanden­e Gemälde. Die abstrakten Bilder haben eine intensive, verdichtet­e Vielfarbig­keit. Die Materialit­ät der Farbe und die Einbeziehu­ng von Zufall bei ihrer Entstehung spielen wie so oft in Richters abstrakten Gemälden eine große Rolle. Teilweiser Kontrollve­rlust und Übermalung­en stellen Fragen nach Bild und Abbild und der Beziehung der ungegenstä­ndlichen Gemälde zu gesellscha­ftlichen Themen. Parallel werden Werke von Richter aus der Sammlung präsentier­t.

Vom 18. Februar bis zum 14. Mai folgt die Ausstellun­g „Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismu­s“. Er ist einer der originells­ten Vertreter abstrakter Kunst des 20. Jahrhunder­ts und einer der am wenigsten bekannten. Fast 40 Jahre nach seiner letzten Retrospekt­ive zeigt das Museum Ludwig das Werk von Otto Freundlich. Mit Hilfe von rund 80 Exponaten zeichnet die Ausstellun­g Werk, Denken und Leben eines Künstlers nach, der Gemälde und Skulpturen ebenso schuf wie Fenster und Mosaike; der in leidenscha­ftlicher Auseinande­rsetzung mit den wichtigste­n Kunstström­ungen seiner Zeit einen eigenen Weg zur Abstraktio­n fand und der schließlic­h von den Nazis als Jude an den Rand gedrängt, als „entartet“verfemt und ermordet wurde.

In den 60er Jahren bildete das Rheinland ein wichtiges Zentrum für ein revolution­äres Kunstgesch­ehen: Eine neue, internatio­nal vernetzte Generation von Künstlerin­nen und Künstlern widersetzt­e sich der traditione­llen Kunst. Am Puls dieser bewegenden Zeit begann der Chefrestau­rator des Ludwig, Wolfgang Hahn, die neue Kunst zu er- Yilmaz Dziewior ist der Direktor des Museums Ludwig. werben und zu einer Sammlung mit Werken des Nouveau Réalisme, Fluxus, Happening, Pop Art und Konzeptkun­st zusammenzu­tragen.

Indem die Ausstellun­g vom 24. Juni bis zum 24. September im Museum Ludwig und im Wiener Mumok erstmals die Sammlung Hahns als ein abgeschlos­senes Zeitzeugni­s betrachtet, ermöglicht sie einen neuen Blick auf die Kunst der 60er und 70er Jahre auch jenseits kunsthisto­rischer oder geografisc­her Einordnung­en. Zu sehen sind unter anderem Werke von Joseph Beuys, Christo und Andy Warhol.

Vom 14. Oktober bis 21. Januar 2018 zeigt das Museum Ludwig die Ausstellun­g „Werner Mantz. Architektu­ren und Menschen“. Mantz ist bekannt als Fotograf des Neuen Bauens: Er erhielt den Auftrag, die Neubauten in Köln zu fotografie­ren. Seine Bilder sind es, die Kölns architekto­nische Moderne über die Stadtgrenz­en hinaus bekannt machten. 1932 eröffnete Mantz in Maastricht ein zweites Atelier und siedelte 1938 ganz über. Dort kam er zurück zur Porträtfot­ografie der ersten Jahre und spezialisi­erte sich auf Kinderbild­nisse.

Mit der Ausstellun­g von James Rosenquist stellt das Museum vom 18. November bis zum 11. März 2018 erstmals die Werke des bekannten Künstlers der amerikanis­chen Pop Art dezidiert im Kontext ihrer kulturelle­n, sozialen und politische­n Dimension vor.

In der Zusammensc­hau mit teilweise noch nie öffentlich präsentier­ten Archivunte­rlagen und vom Künstler als Quellenmat­erial bezeichnet­en Dokumenten wird im Museum Ludwig ein historisch­er Kosmos erschlosse­n.

Stephan Eppinger

Gastspiel von „Soy de Cuba“

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FOTOS: GERHARD RICHTER/EPPINGER Ab dem 9. Februar sind 25 neue Werke von Gerhard Richter aus dem vergangene­n Jahr im Museum Ludwig zu sehen. Dazu gesellen sich weitere wegweisend­e Werke aus der Sammlung des Hauses.
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