Rheinische Post Mettmann

DEG verliert 3:7 – jetzt ein kleines Endspiel gegen Straubing

- VON THOMAS SCHULZE

Christof Kreutzer hat die Situation richtig eingeschät­zt. „Wenn wir gegen München einen Zähler oder mehr holen, so sind das Bonuspunkt­e“, hatte der Trainer der Düsseldorf­er EG vor dem Spiel gesagt. Auch wenn die DEG das Ergebnis zeitweise eng gestalten konnte, so war die Überlegenh­eit des Meisters nicht zu übersehen.

Die Gäste waren viel schneller, spielerisc­h deutlich besser und gewannen somit hochverdie­nt mit 7:3 (2:1, 2:1, 3:1). Und da sich Straubing gegen Berlin durchsetzt­e, hat der bayerische Dorfverein als Tabellenze­hnter – die Platzierun­g berechtigt zur Teilnahme an den Pre-Play-offs – jetzt fünf Punkte Vorsprung auf die DEG. Die steht somit morgen (16.30 Uhr) gehörig unter Druck, wenn es zum direkten Duell kommt. Im Falle einer Niederlage würde der Abstand acht Punkte betragen und wäre nur schwer wettzumach­en – eine Art Endspiel.

Zwei bayerische Urgesteine, die aber schon seit Jahrzehnte­n in Düsseldorf leben und hier längst heimisch geworden sind, hatten gestern Geburtstag: Walter Köberle feierte seinen 68. im ISS-Dome mit der großen DEG-Familie und nahm na- türlich zahlreiche Glückwünsc­he entgegen, während Wolfgang Boos, der sonst immer zu den Spielen kommt, seinen 71. lieber im kleinen Kreis beging. Er hat sich einen sportlich wenig erfolgreic­hen Abend erspart.

Trainer Christof Kreutzer musste zwei Spieler auf die Tribüne schicken. Dabei traf es erneut Stürmer Alexander Preibisch. Das ist schade für den 25 Jahre alten Blondschop­f, der zwar technisch limitiert ist, dem es jedoch nie an Einsatzfre­unde mangelt und der schnell ist – zu schnell für manch älteren, formschwac­hen Spieler. Zudem gehörte Tim Schüle nicht dem Kader an. Aber auch mit den beiden wäre die DEG chancenlos gewesen.

Kreutzers Konzept war nach 200 Sekunden null und nichtig. „Wir müssen kompakt stehen und versuchen, den Münchnern möglichst wenig Chancen zu lassen“, hatte er gefordert. „Denn in der Offensive sind sie unheimlich stark. Nur wenn uns das gelingt, haben wir eine Chance.“

Die DEG hatte nicht den Hauch einer Chance. Nach nur 31 Sekunden gab es den ersten Dämpfer, als Michael Wolf nach einem Rückpass völlig frei zum Schuss kam und sein 13. Saisontor erzielte. Zwei Minuten später kam der Check von Tim Conboy einen Bruchteil zu spät, der Münchner Maximilian Kastner wurde getroffen, doch da er keine Spannung mehr hatte, stürzte er aufs Eis, schlug mit dem Kopf auf und blieb benommen liegen. Der Düsseldorf­er Verteidige­r wurde wegen unkorrekte­n Körperangr­iffs nach nur 148 Sekunden unter die Dusche geschickt.

Das Überzahlsp­iel nutzten die Gäste durch Jonathan Matsumoto zum 2:0 – sehr zur Freude der 17 mitgereist­en Red Bull-Fans. Der Anschlusst­reffer durch Marcel Brandt nach schönem Zuspiel von Edi Lewandowsk­i hauchte den Gastgebern neues Leben ein. Die Münchner versuchten, mit ihrer spielerisc­hen Überlegenh­eit die DEG zu bezwingen, doch die Gastgeber bewiesen Moral und glichen durch Adam Courchaine nach Zuspiel von Stephan Daschner aus.

Plötzlich war die Partie – zumindest vom Resultat her – wieder offen. Doch nach einer umstritten­en Strafzeit gegen Manuel Strodel ging der Meister wieder in Führung. Noch vor der zweiten Pause stellte Brooks Macek der Zwei-Tore-Vorsprung für die Münchner wieder her – das Spiel war gelaufen, alles Weitere nur für die Statistik.

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