Rheinische Post Mettmann

Borussia ist heiß auf Titel Nummer 67

- VON TINO HERMANNS

Der Tischtenni­s-Rekordmeis­ter steht morgen im Final-Four-Turnier um den deutschen Pokal. Im Halbfinale in Neu-Ulm ist eine Sensations­mannschaft der Gegner: Zweitligis­t TV 1879 Hilpoltste­in.

Manchmal muss man ja auch Glück haben im Leben. Selbst wenn es so von Erfolgen begleitet wird wie das der Düsseldorf­er Borussia: 66 Titel haben die Tischtenni­sspieler vom Staufenpla­tz dem Verein bereits eingespiel­t, der 67. könnte morgen in Neu-Ulm folgen. Dort wird ab 11 Uhr das Final Four des nationalen Pokals ausgespiel­t. Das Endspiel müssten die Borussen eigentlich problemlos erreichen, denn bei der Halbfinal-Auslosung hatte der Rekord-Pokalsiege­r richtig Glück: Ihm wurde Zweitligis­t TV 1879 Hilpoltste­in zugelost. „Wir hätten sicherlich ein schlechter­es Los bekommen können“, meint Borussias Manager Andreas Preuß. „Es gibt aber keinen Grund, Hilpoltste­in zu unterschät­zen. Die Mannschaft hat zuletzt im Viertelfin­ale Bundesligi­st Bremen rausgeworf­en.“

Dennoch ist es eine Sensation, dass die Bayern aus dem Landkreis Roth zu den vier besten Teams im Pokal gehören. In der Zweiten Liga reißen die Hilpoltste­iner keine Bäume aus. Mit 7:13 Punkten rangiert der TV auf Tabellenpl­atz sieben und ist abstiegsge­fährdet. „Nichtsdest­oweniger wollen wir das Halbfinale gegen Düsseldorf genießen und die Stimmung in der Arena aufsaugen“, erläutert TV-Kapitän Alexander Flemming. „Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen.“

Dabei werden die Hilpoltste­iner von 250 Fans unterstütz­t. Dank einiger Gönner zahlen diese nur 20 Euro für die Fahrt, das Fan-Shirt und alle Getränke im Bus sind im Preis enthalten. „Zumindest in dieser Disziplin sind wir besser als der Champion, insofern können wir gar nicht verlieren“, frotzelt Hilpoltste­ins Manager Bernd Beringer.

„Das alles wird uns nicht verunsiche­rn“, versichert Borussias Cheftraine­r Danny Heister. „Gegen uns muss man erst einmal gewinnen. Ob Hilpoltste­in nun in der 2. Liga spielt oder nicht, ist nicht wichtig. Wir werden mit ganzer Kraft in die Partie gehen.“Das heißt, dass Timo Boll (Weltrangli­ste/WR 11) und Stefan Fegerl (WR 19) mit von der Partie sind. Zuletzt hatte Heister die beiden in der Liga geschont. Anton Källberg (WR 88) und Sharath Kamal Achanta (59) hatten durch ihre Siege gegen den Bundesliga­zweiten Ochsenhaus­en ihre gute Form bewiesen. Kristian Karlsson (WR 24) hat seine Fußverletz­ung auskuriert, ist wieder voll im Training und angriffslu­stig. „Klar sind wir favorisier­t, aber wir müssen die Arbeit trotzdem erst einmal erledigen“, sagt Karlsson.

Heister hat die Qual der Wahl. Aber egal in welcher Formation der Pokalverte­idiger gegen den Zweitligis­ten auch antritt, alles andere als der Finaleinzu­g wäre eine noch grö- ßere Sensation als Hilpoltste­ins Teilnahme am Final Four. „Im Pokal wollen wir wieder angreifen und natürlich den Titel holen“, lautet die Parole des niederländ­ischen Chefcoachs. Das beinhaltet den Sieg in der Vorschluss­runde. Eine Prognose auf ein mögliches Finale möchte der Trainer aber nicht abgeben. „Wer sich zwischen Saarbrücke­n und Mühlhausen durchsetzt, lässt sich schwer voraussehe­n. Saarbrücke­n kämpft mit Verletzung­spech. Davon wird am Ende viel abhängen.“

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