Hochspannung im Hürdensprint
Weltklasse-Trio am Start: Cindy Roleder aus Halle, die Weißrussin Alina Talay und Nia Ali aus USA.
Als das PSD Bank Meeting 2006 seine Premiere feierte, ließ Hürdensprinterin Susanna Kallur das Publikum staunen. Mit ihren ganz starken 7,88 Sekunden über die 60 Meter setzte sich die amtierende Hallenweltrekordlerin (aufgestellt 2008: 7,68 Sekunden) die Meeting-Krone auf. Wenn das Top-Event am 1. Februar in die zwölfte Runde geht, will Deutschlands Vorzeigeläuferin Cindy Roleder (SV Halle) in die Fußstapfen ihrer schwedischen Kollegin treten und sich ebenfalls in die Riege der Meeting-Gewinner einreihen. Bei Kallurs Parade-Auftritt in Düsseldorf war die damals 16-jährige Roleder noch ein Teenager. Mittlerweile ist die 27-Jährige Europameisterin, Vize-Weltmeisterin, Olympia-Fünfte und hat mit 7,88 Sekunden exakt die Zeit vorzuweisen, die Kallur 2006 gelaufen ist.
Allerdings ist Roleder nicht die einzige Athletin, die den begehrten Hürden-Titel anstrebt, vielmehr bahnt sich in jener Disziplin ein spannender Dreikampf um den Sieg an. So bekommt es Roleder unter anderem mit der Weißrussin Alina Talay zu tun, die die beiden jüngsten Duelle im Rheinland (2015: 7,96 und 2016: 8,00) für sich entscheiden konnte. Die dritte Titelkandidatin im Bunde ist Top-Favoritin Nia Ali. Vor zwei Jahren brachte die USAmerikanerin ihren Sohn Titus zur Welt. Mit ihm im Arm drehte sie rund neun Monate später – am 18. März 2016 – die Ehrenrunde nach dem Sieg bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Portland (7,80).
Anschließend konnte die Powerfrau aus Philadelphia ihrer Karriere einen weiteren Sensationserfolg anfügen und gewann bei den Olympischen Spielen in Rio die Silbermedaille. „Es ist nicht einfach, gleichzeitig eine Weltklasse-Athletin und Mutter zu sein. Aber ich möchte es gar nicht anders haben“, sagte Ali. Beflügelt von dem familiären und sportlichen Glück wird die 28-Jährige mit viel Selbstvertrauen anreisen.