Rheinische Post Mettmann

Kalenderbl­att 14. Januar 1953

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„Und ich glaub, dass unser Dampfer bald untergeht. Aber sonst ist heute alles klar auf der ,Andrea Doria´“, sang Udo Lindenberg im Jahr 1974. Mehr als 20 Jahre zuvor war das italienisc­he Passagiers­chiff zu seiner Jungfernfa­hrt aufgebroch­en. Am 14. Januar 1953 verließ die „Andrea Doria“, benannt nach einem genuesisch­en General, den Hafen von Genua und nahm Kurs auf New York. Sie galt als eines der sichersten und modernsten Schiffe ihrer Zeit und wurde bald mit ihrem Schwestern­schiff „Cristoforo Colombo“zum Symbol des nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wiederaufk­eimenden italienisc­hen Nationalst­olzes. Schon bei seiner Jungfernfa­hrt war das Schiff schweren Stürmen ausgesetzt. Zu einem Unglück kam es jedoch erst drei Jahre später. 100 Mal hatte die „Andrea Doria“den Atlantik überquert. Am Abend vor der geplanten Ankunft in New York kollidiert­e der Dampfer mit der kleineren „Stockholm“. Beide Schiffe setzten einen Notruf ab. Die Hilfe kam gerade noch rechtzeiti­g: Bevor die „Andrea Doria“sank, wurden rund 1660 Menschen evakuiert. 46 Personen starben bei der Kollision. Schon ein Jahr nach dem Untergang spürten die ersten Taucher das Wrack in einer Tiefe von rund 70 Metern auf. Obwohl der Tauchgang als sehr gefährlich gilt, zieht es seitdem Taucher vor der US-amerikanis­chen Ostküste in die Tiefe: hinab zum Wrack der „Andrea Doria“.

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TEXT: JENI / FOTO: DPA

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