Rheinische Post Mettmann

Mehlsuppe am mongolisch­en Meer

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Der Khuvsgul See im Norden der Mongolei lockt jedes Jahr zahlreiche Nomaden mit ihren Herden an seine stillen Ufer – eine einmalige Möglichkei­t, das Leben der Hirten aus der Nähe zu betrachten, Besuche bei Tsaaten und Schamanen inklusive.

Ausritt begleite. Meine Frau macht derweil Aruul, den typischen Hartkäse. Die Kinder helfen dabei“, erklärt Batbyamba, zieht seine Gutul, die handbestic­kten Lederstief­el über, schlüpft in den Deel, und steigt über die Jurtenschw­elle hinaus ins Freie.

Der Khuvsgul-Nationalpa­rk im Norden der Mongolei, kurz vor der russischen Grenze zu Sibirien, ist seit jeher ein beliebter Lagerplatz von Nomaden. Sein 3000 Quadratkil­ometer großer See ist fünf mal so groß wie der Bodensee und das größte Trinkwasse­r-Reservoir des Landes. Den Einheimisc­hen gilt er deshalb als heilig. Wie ein Meer liegt das tiefe Blau zwischen Lärchenwäl­dern und den hügeligen Ausläufern des Sajan-Gebirges. Landzungen aus weißen Steinen ragen in das Gewässer, das wegen seiner Tiefe auch kleiner Baikalsee heißt. Auf den Uferwiesen grasen Pferde neben Heilkräute­rn und Wildblumen, im Wasser tummeln sich Barsche und Forellen.

Die Mongolei, so groß wie Deutschlan­d, Frankreich und Spanien zusammen, ist berühmt für ihre Nomaden und eine endlose Weite. Kein Wunder, bietet sie ihren nur drei

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FOTOS (3): MARTINA KATZ Teppiche an den Wänden, Medaillen an der Decke und ein Fernseher – nicht alle Jurten sind nach Nomadenver­hältnissen so luxuriös ausgestatt­et wie diese hier.

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