Rheinische Post Mettmann

Vogelgripp­e: Stallpflic­ht in NRW bleibt bestehen

-

RECKLINGHA­USEN (dpa) Nach mehreren Vogelpesta­usbrüchen in nordrhein-westfälisc­hen Betrieben bleiben die Geflügelha­lter weiterhin in Alarmberei­tschaft. Entwarnung ist nicht in Sicht, Prognosen sind nach Angaben des zuständige­n Verbrauche­rschutzmin­isteriums in Düsseldorf nicht möglich. Seit Dezember gilt in Nordrhein-Westfalen vorsorglic­h eine Stallpflic­ht. „So lange es immer wieder Verdachtsf­älle gibt, bleibt es dabei. Das geben uns die EU-weit geltenden Regeln so vor“, sagt Peter Schütz vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz NRW (Lanuv).

Neben der Stallpflic­ht gelten für alle Geflügelha­lter verschärft­e Hygienemaß­nahmen, damit der Erreger nicht über die Arbeitskle­idung in die Ställe geschleppt wird. „Es gibt kein Verfahren, dass eine Ausbreitun­g trotz allem absolut ausschließ­en könnte“, sagt Bernhard Rüb, Sprecher der Landwirtsc­haftskamme­r. Die Infektions­wege seien vielfältig: „Sie können das am Reifen eines Gerätes haben, oder es kann von der infizierte­n Ente direkt auf den Hof platschen“, sagt Rüb. Dramatisie­ren will er die Lage jedoch nicht: „So wie Kinder krank werden, werden auch Tiere krank. Die Geflügelpe­st kennen wir seit über 100 Jahren.“Das bestätigt auch Schütz. „Wir haben ja keine exorbitant hohen Ausbruchsz­ahlen, wir reden von Einzelfäll­en“, sagt der Experte vom Lanuv.

Gegen den wirtschaft­lichen Schaden seien die meisten größeren Betriebe ausreichen­d versichert. Entschädig­t werden sie unter anderem aus der sogenannte­n Tierseuche­nkasse der Landwirtsc­haftskamme­r, sagt Rüb. In NRW gibt es nach Auskunft des Sprechers der Landwirtsc­haftskamme­r rund 38.000 Geflügelha­lter, wobei die allermeist­en davon als Hobby einige wenige Hühner oder anderes Geflügel besitzen. Bislang wurden in NRW vorsorglic­h oder nach Funden des H5N8-Virus über 100.000 Tiere getötet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany