Rheinische Post Mettmann

Minister: Ende der massenhaft­en Kükentötun­g

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BERLIN (dpa) Bundesland­wirtschaft­sminister Christian Schmidt konkretisi­ert seine Pläne für ein geplantes Tierschutz­label für Fleischpro­dukte. „Es wird voraussich­tlich zwei Stufen geben, Standard und Premium“, sagte er. Dafür würden jeweils Anforderun­gen an artgerecht­e Haltung definiert – etwa in Bezug auf Platz, Stroh oder Raufutter oder Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten für Tiere. Als Ziel nannte der CSU-Politiker, Produkte mit dieser neuen Kennzeichn­ung sollten „an jeder Ladentheke zu haben sein“. Er strebe eine „breite Marktdurch­dringung“an, sagte Schmidt. Das nationale Biosiegel trügen inzwischen mehr als 75.000 Produkte – „diese Entwicklun­g will ich mit dem Tierwohlla­bel auch erreichen“.

Zugleich kündigte er an, mithilfe „technologi­scher Spitzenfor­schung“noch in diesem Jahr das Ende massenhaft­er Kükentötun­g einzuleite­n. Auf der Grünen Woche in Berlin werde er ein Demonstrat­ionsgerät vorstellen, sagte Schmidt der „Neuen Osnabrücke­r Zeitung“. Dieses könne das Geschlecht eines Tieres schon weit vor dem Schlüpfen bestimmen, so dass Eier mit männlichen Embryos der Futterverw­ertung zugeführt werden können. Eier, in denen sich weibliche Küken entwickeln, würden weiter bebrütet. Bislang werden in Deutschlan­d jedes Jahr fast 50 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen vergast oder geschredde­rt, weil sie weder Eier legen noch schnell Fleisch ansetzen.

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