Rheinische Post Mettmann

Akpoguma glänzt gegen große Namen

- VON THOMAS SCHULZE

Fortunas Innenverte­idiger gehört beim Turnier um den Telekom Cup zu den herausrage­nden Akteuren. Der 21-Jährige hat großen Anteil am überrasche­nden dritten Platz des Zweitligis­ten vor 41.244 Zuschauern.

Kevin Akpoguma hat Schweißper­len auf der Stirn und ein Lächeln im Gesicht. 90 Minuten hat der Innenverte­idiger gespielt, 90 Minuten hat Fortuna kein Gegentor kassiert – nicht gegen Aue und Sandhausen, sondern gegen Bayern München (0:0) und Borussia Mönchengla­dbach (2:0). Dabei hatte es der U21Nationa­lspieler mit Franck Ribéry und Josip Drmic zu tun. Trotz der klangvolle­n Namen waren es zwei extrem unterschie­dliche Aufgaben.

„Ribéry ist der Beste, gegen den ich je gespielt habe. Er ist unheimlich schnell, technisch perfekt und extrem wendig“, schildert Akpoguma seine Erfahrung. „Aber wir haben das gegen die Bayern ganz ordentlich gemacht. Sie haben eine große individuel­le Klasse, aber wir haben nur vier, fünf Aktionen zugelassen. Und die haben uns nicht verarscht, die haben uns schon ernst genommen, auch wenn es nur Vorbereitu­ng war.“

Bei allem Respekt und aller Hochachtun­g vor den Bayern – ein Trikot von Ribéry holt sich Akpoguma aus zwei Gründen nicht. „Es war ja kein wichtiges Spiel“, sagt er. „Und er ist auch nicht mein Vorbild.“

Nach dem Spiel gegen Borussia Mönchengla­dbach führt der erste Weg des Düsseldorf­er Innenverte­idigers jedoch in die Kabine der Gäste. Und er kommt mit einem Trikot in der Hand heraus. „Das ist von Mo“, sagt er und strahlt. „Mo ist mein Freund.“Mahmoud Dahoud, in Syrien geboren, und Akpoguma, mit nigerianis­chen Wurzeln, spielen gemeinsam in der deutschen U21. Einem anderen Gladbacher kauft er den Schneid ab: Josip Drmic bekommt gegen Akpoguma keinen Stich. In zwei Szenen wird er geradezu düpiert – einmal an der Eckfahne, als der Fortune dem Borussen problemlos den Ball abluchst, einmal beim Sprint, als er ihm einige Meter abnimmt. „Drmic war lange verletzt“, sagt Akpoguma fast entschuldi­gend und fügt ehrlich hinzu: „Das war schon ein Unterschie­d im Vergleich zu Ribéry. Das betrifft aber das gesamte Spiel. Wir hätten auch 3:0 gewinnen können.“

Akpoguma ist mit den Leistungen der Abwehr in den beiden Begegnunge­n zufrieden. „Gegen Bayern hat die Dreierkett­e gut funktionie­rt. Die beiden Außen Julian Schauerte und Lukas Schmitz standen hoch, das ist zumindest eine Alternativ­e.“Gegen Gladbach spielte der Zweitligis­t mit bewährter Viererkett­e.

Beim Zweitligas­tart gegen den SV Sandhausen am 27. Januar wird Akpoguma der Fortuna fehlen. Er ist dann ebenso gesperrt wie Marcel Sobottka. Und die Chance, dass der von Hoffenheim ausgeliehe­ne Verteidige­r nächste Saison noch bei den Rot-Weißen spielt, ist auch eher gering. Die Wahrschein­lichkeit, dass er dann wieder auf Ribéry und Drmic trifft, dagegen groß. Seite B2

Flügelspie­ler Axel Bellinghau­sen

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Eine der vielen spektakulä­ren Szenen des Turniers: Kevin Akpoguma (links) blockt eine Flanke von Franck Ribéry. Im Hintergrun­d Adam Bodzek.

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