Rheinische Post Mettmann

Autobahn-Webcams zeigen Stau-Schau

- VON LUDMILLA HAUSER UND CHRISTOPH SCHMIDT

Steht der Verkehr auf der A 46 Richtung Düsseldorf schon wieder? Wie voll ist die A3? Die aktuelle Verkehrsla­ge auf den Autobahnen in NRW kann jetzt jeder über 200 Webcams von Straßen.NRW im Internet verfolgen.

KREIS METTMANN In keinen anderen Bundesland gibt es so viele Verkehrsst­aus wie in Nordrhein-Westfalen. Über die aktuelle Lage auf 18 Autobahnen im Land können sich Autofahrer jetzt auch schnell selbst einen eigenen Eindruck verschaffe­n – über das Internet und rund 200 Webcams des Landesbetr­iebs Straßen NRW. Denn die Verkehrsdu­rchsagen im Radio sind nicht immer zuverlässi­g. Die A3 beobachten zum Beispiel 13 Kameras, unter anderem im Kreuz Hilden, in Höhe Stindertal und in Höhe Mettmann, sowohl in Richtung Köln als auch in Richtung Oberhausen. Auf der A 46 sind vier Webcams installier­t: in Höhe Hilden, Kreuz Düsseldorf-Süd, Wuppertal-Katernberg und im Kreuz Wuppertal-Nord. Sie können Verkehrste­ilnehmern gute Dienste leisten. Denn Hilden wird in den nächsten Jahren von Autobahnba­ustellen geradezu umzingelt sein: In diesem Jahr wird die A3-Brücke im Kreuz Hilden erneuert, dann soll die A3 auf acht Spuren zwischen Ratingen und Leverkusen und die A46 auf sechs Spuren ausgebaut werden.

„Anfang 2016 waren rund 140 bis 150 in Betrieb, jetzt liegen wir bei gut 200 Kameras“, berichtet Volker Gronau von Straßen.NRW. Das sei das Ergebnis eines nun abgeschlos­senen Projektes. Eingericht­et sind sie an stauanfäll­igen Streckenab­schnitten. 500.000 Euro wurden in die Erweiterun­g der Technik investiert, erläutert Dr. Hanno Bäumer, Leiter der Straßen.NRW-Verkehrsze­ntrale. Die sitzt in Leverkusen und hat von hier aus sämtliche Autobahnen im Land im Blick. Was der Nutzer zu sehen bekommt, ist ein Echtzeitbi­ld der Verkehrssi­tuation an der Stelle der jeweiligen Autobahn, die die Kamera im Blick hat. „Das sind Live-Bilder, sie werden nicht aufgezeich­net“, sagt Gronau. Kennzeiche­n sind nicht erkennbar. Die Aufgabe der Kameras umschreibt die Verkehrsze­ntrale so: „Durch die aktuellen Einblicke in die Verkehrsla­ge kann der Verkehr an neuralgisc­hen Punkten im Autobahnne­tz effiziente­r gesteuert werden, etwa durch Informatio­nen auf elektronis­chen Anzeigetaf­eln, verkehrsge­rechte Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen oder temporäre Seitenstre­ifen-Freigaben.“Die Verkehrs- zentrale könne so auch erkennen, warum von so genannten Messquersc­hnitten in der Fahrbahn plötzlich keine Daten mehr geliefert werden. „Mit den Kameras können wir sehen, ob es sich dort staut oder an der Stelle jemand liegen geblieben ist und so entspreche­nd reagieren“, nennt Gronau ein Beispiel.

Aber auch Autofahrer­n selbst sollen die Kameras helfen. „Wenn Sie fünf Leute fragen, was für sie Stau heißt, bekommen Sie auch fünf verschiede­ne Antworten. Für den einen ist Stau, wenn er den Motor fünf Minuten abstellen muss, für andere schon, wenn die Bahn dicht besetzt ist.“Rückmeldun­gen von Nutzern hatte die Verkehrsze­ntrale bisher ab und an, „wenn etwa die Ausrichtun­g nicht mehr ganz stimmt“, erläutert Gronau. Und: „Wir machen bei den Kameras keine Auswertung, wir zählen die Zugriffe von anderen darauf nicht.“Alle Bilder der Webcams findet man im Internet unter www.verkehr.nrw., Unterpunkt Verkehrsla­ge, Unterpunkt Warnhinwei­se, Unterpunkt Webcams. Wenn die Bilder nach dem Anklicken rasch wieder verschwind­en, kann das am Browser liegen.

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FOTO: BERNHARD MEIER/STRASSEN.NRW Die 200 Kameras von Straßen.NRW sollen bei der Steuerung des Verkehrs an neuralgisc­hen Punkten wie hier auf der A 3 helfen.

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