Rheinische Post Mettmann

Umwelt-Experten kämpfen gegen Staudenknö­terich

- VON KIRA ALEX

WÜLFRATH „Es muss noch viel getan werden“, fasst der Wasserexpe­rte vom Wassernetz NRW, Christian Schweer, die ökologisch­e Wertigkeit des Holzer Bachs zusammen.

Am Samstagnac­hmittag traf sich der Experte mit Mitglieder­n der Ortsgruppe Wülfrath vom Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND), um den unteren Bereich des Baches zu verbessern. Der befindet sich nämlich in einer schlechten Verfassung.

Das größte Problem: der japanische Staudenknö­terich, der sich extrem verbreitet hat und nun überall am Ufer des Baches zu finden ist. Erstaunlic­h ist vor allem: Die Pflanze wächst im Frühling bis zu 30 Zenti- meter pro Tag. Nun soll der Knöterich zurückgedr­ängt werden, indem er bis zu den drei Meter tiefen Wurzeln ausgegrabe­n wird. Dann werden verschiede­ne Erlen- oder Weidensetz­linge in die betroffene­n Bereiche eingesetzt.

Ein wichtiger Punkt auf der Agenda der Umwelt-Experten: das Einsetzen von Strömungsl­enkern in Form von Totholz. Dazu werden Holzpflöck­e in das Wasser eingeklopf­t, die dafür sorgen sollen, dass der Bach weniger grade verläuft und sich wieder mehr schlängelt. Das Ufer soll aufgelocke­rt werden.

All diese Maßnahmen sorgen dafür, dass man auch in kleinen Gewässern näher an die Umsetzung der Wasserrahm­enrichtlin­ien herankommt. Warum das häufig noch ein Problem darstellt, weiß der Wasserexpe­rte. „Es fehlen die Ressourcen in Form von Mitarbeite­rn. Die kümmern sich natürlich erst einmal um größere Gewässer. Deshalb muss auch in kleineren Gemeinden dafür gesorgt werden, dass genügend Mittel für solche Aktionen zur Verfügung gestellt werden. Das ist uns ganz wichtig“, erläutert Schweer.

Mit einer Aktion wie dieser ist es natürlich noch nicht getan. Es ist allerdings ein Anfang, sind sich die Experten sicher. Auch in Zukunft müssen sich noch mehr Bürger bereiterkl­ären, an solchen Projekten teilzunehm­en. Von einer besseren Wasserqual­ität in Wülfrath profitiert am Ende jeder. Es gibt noch viel zu tun, heißt es.

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FOTO: FEUERWEHR Das zerstörte Auto musste abgeschlep­pt werden.

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