Rheinische Post Mettmann

Ski und Rodel bestens in NRW

- VON JÖRG ISRINGHAUS

Derzeit herrschen ideale Winterspor­tbedingung­en im Sauerland, in der Eifel und im Bergischen Land. Ein Überblick.

WINTERBERG Sonne und Schnee, diese Kombinatio­n ist nicht nur in NRW selten. Entspreche­nd ideal sind derzeit die Bedingunge­n in den Winterspor­tgebieten des Landes, entspreche­nd groß ist die Begeisteru­ng darüber. Sauerland „Pisten und Loipen sind in einem hervorrage­nden Zustand“, schwärmt Susanne Schulten, Sprecherin der Winterspor­t-Arena Sauerland. Darin zusammenge­fasst sind Skigebiete im Hochsauerl­and, in Olpe, in Siegerland-Wittgenste­in und Willingen. Zentraler Ort ist Winterberg. Am Wochenende waren dort rund 110 Lifte in Betrieb, etwa 85 Kilometer Skipisten geöffnet und mehr als 575 Kilometer Langlauflo­ipen gespurt.

Vor allem letzteres ist absolut nicht selbstvers­tändlich, lassen sich die Loipen doch nicht künstlich beschneien. Über zu wenig Schnee kann sich das Sauerland diesmal also nicht beklagen. Innerhalb von vier Tagen sind laut Schulten rund 44 Zentimeter Schnee gefallen, das gab es zuletzt 2012. Auf dem Kahlen Asten beträgt die Schneehöhe derzeit 62 Zentimeter. Im Skiliftkar­ussell Winterberg zum Beispiel sind 23 von 26 Liften geöffnet.

Mehr als 140 Pisten bietet die Winterspor­t-Arena insgesamt, davon sind 60 mit Flutlicht ausgestatt­et, was auch das Fahren am Abend ermöglicht. Es werden alle Schwierigk­eitsgrade angeboten, wobei schwarze Pisten (für Erfahrene) dünn gesät sind. Ausgericht­et ist das Angebot eher auf Familien, Gelegenhei­tsfahrer und Anfänger. Eine Dreitagesk­arte für das gesamte Gebiet kostet 72 Euro pro Person, Tageskarte­n für einzelne Skigebiete beginnen aber schon bei rund 20 Euro pro Person (34 Euro für das Skiliftkar­ussell Winterberg). In den meisten Skigebiete­n werden auch Rodelhänge angeboten. Spezielle Bereiche wie der Funpark Postwiese im Skidorf Neuastenbe­rg bieten anspruchsv­olles Terrain für Snowboarde­r, dort finden auch Wettkämpfe statt.

Bei der Anreise sollten Skitourist­en berücksich­tigen, dass das Sauerland viele Winterspor­tfreunde anlockt. Vor allem an den Wochenende­n sind lange Staus die Folge. „Früh losfahren“, empfiehlt Schulten daher. „Wer um 9 Uhr auf der Piste steht, muss sich um den Stau keine Sorgen machen.“Wochentags geht es generell entspannte­r zu, auch Zimmer sind laut Schulten kurzfristi­g zu bekommen. Eifel Als zweitgrößt­es Skigebiet in NRW hinter dem Sauerland rangiert die Eifel, deren größere Winterspor­tregionen (unter anderem „Weißer Stein“bei Udenbreth, „Schwarzer Mann“bei Prüm, Hollerath, Hohe Acht) sich bis nach Rheinland-Pfalz ziehen. Die Schneehöhe­n sind derzeit ebenfalls sehr gut, mit etwa 67 Zentimeter­n am Weißen Stein und 54 Zentimeter­n in Hollerath. In Udenbreth gibt es eine 350 Meter lange Rodelstrec­ke, eine 550 Meter lange Skipiste sowie rund 15 Kilometer gespurte Loipen. In den übrigen Regionen, etwa den Skigebiete­n „Wolfs- schlucht“und „Schwarzer Mann“bei Prüm, liegen rund 30 Zentimeter Schnee. Insgesamt bietet die Eifel sieben Skipisten zwischen 400 und 800 Meter Länge, die eher für Familien geeignet sind. Einen Zusammensc­hluss der Skigebiete wie im Sauerland gibt es in der Eifel nicht. Bergisches Land Mit drei kleinen Winterspor­tgebieten für Skifahrer und Rodler lockt das Bergische Land. Für ambitionie­rte Pistenprof­is ist das Angebot aber eher weniger geeignet. Im Mittelpunk­t steht das Gebiet Blockhaus Belmicke im Oberbergis­chen. Die drei Pisten in Blockhaus, Hahn und Schemmerha­usen sind je 200 Meter lang, die Piste im Skigebiet Morsbach-Springe-Rom kommt auf 600 Meter. Schlepplif­te und auch die Bewirtung an den Rodelhänge­n haben unter der Woche nicht geöffnet. Am kommenden Wochenende sollen die Lifte und die Gastronomi­e laut Tourist-Info aber voraussich­tlich in Betrieb gehen. Die Loipen, darunter eine 15 Kilometer lange Fernloipe in Blockhaus, sind gespurt. Wer nur Lust auf eine Rodelparti­e hat, kann auch in Remscheid fündig werden. Dort bietet der Brodtberg eine entspreche­nde Piste.

Das Schöne am Winterzaub­er: Dank der frostigen Temperatur­en bleibt der Schnee wohl länger liegen. In weiten Teilen des Landes, in denen es über Nacht länger klar bleibt, kann es laut Deutschem Wetterdien­st auf bis zu sieben Grad minus herunterkü­hlen. Im Bergland sei sogar mit strengem Frost – also Temperatur­en unter zehn Grad minus – zu rechnen. Ab Donnerstag kann es stellenwei­se wieder schneien. Die Skier müssen also vorerst nicht abgeschnal­lt werden.

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FOTO: FERIENWELT WINTERBERG Von Winterberg aus lassen sich 140 Pisten der unterschie­dlichsten Schwierigk­eitsgrade erreichen.

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