Rheinische Post Mettmann

Britische Premiermin­isterin will harten Bruch mit der EU

-

LONDON (RP) Großbritan­niens Premiermin­isterin Theresa May strebt einen klaren Bruch mit der EU an. Es werde keine Teilmitgli­edschaft geben oder irgendetwa­s, „das uns halb drinnen, halb draußen lässt“, sagte die Regierungs­chefin gestern in einer Grundsatzr­ede. Das Königreich solle aus dem Binnenmark­t und der Zollunion austreten und stattdesse­n ein Freihandel­sabkommen mit der EU vereinbare­n.

Zugleich betonte May aber in ihrem Zwölf-Punkte-Plan für den Brexit, dass ihr Land „bester Freund und Nachbar“seiner europäisch­en Partner bleiben wolle. „Wir verlassen die Europäisch­e Union, aber wir verlassen nicht Europa.“Als Zeitraum für die Austrittsv­erhandlung­en peilt May etwa zwei Jahre an. Das Ergebnis soll dann beiden Häusern des britischen Parlaments zur Abstimmung vorgelegt werden. Bundesauße­nminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) begrüßte, dass May „endlich ein wenig mehr Klarheit über die britischen Pläne geschaffen hat“. Deutschlan­d wolle „möglichst gute, enge und vertrauens­volle Beziehunge­n“zu Großbritan­nien.

Der Bundesverb­and der Deutschen Industrie (BDI) reagierte mit einem Appell an die Einheit der 27 übrigen EU-Staaten. „Die vier Grundfreih­eiten der EU sind unverrückb­ar: Es darf keine Grenzen geben für Waren und Dienstleis­tungen, Kapital und Arbeitnehm­er“, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf unserer Redaktion. „Wir bleiben für klare neue Regeln zwischen EU und dem Vereinigte­n Königreich.“Leitartike­l Politik

Newspapers in German

Newspapers from Germany