Rheinische Post Mettmann

ARD und ZDF laut Weltverban­d schuld am TV-Blackout

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ROUEN (dpa) Für den TV-Blackout bei der Handball-WM sind nach Ansicht des Weltverban­des IHF allein die deutschen Fernsehsen­der verantwort­lich. Der Vertrag, den die IHF mit dem katarische­n Rechteinha­ber beIN sports geschlosse­n habe, entspreche den Qualitätsk­riterien im Weltsport und beachte internatio­nal geltende rechtliche Gepflogenh­eiten, schrieb die IHF in einer dreiseitig­en Mitteilung.

ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz wies die Vorwürfe zurück. „Die Aussage des IHF soll von eigenen Fehlern und Versäumnis­sen ablenken“, sagte er. ARD und ZDF hatten im Vorfeld der WM unter anderem darauf verwiesen, dass sie das von beIN sports geforderte Geo-Blocking für das TV-Signal technisch nicht erfüllen könnten. Das GeoBlockin­g soll garantiere­n, dass die Spiele letztlich nur in Deutschlan­d und nicht etwa auch in Nachbarlän­dern zu empfangen sind. „Warum dies nicht in Deutschlan­d möglich sein soll, erschließt sich für die IHF nicht“, heißt es weiter. In Europa werde die WM beispielsw­eise in Kroatien, Norwegen oder Spanien auf öffentlich-rechtliche­n Sendeplatt­formen übertragen. ARD und ZDF hatten von Beginn an betont, eine Verschlüss­elung hätte bedeutet, dass alle deutschen Haushalte, die ARD und ZDF über Satellit schauen, keine Spiele hätten sehen können.

beIN Sports besitzt die internatio­nalen Übertragun­gsrechte für die Weltmeiste­rschaften von 2015 bis 2017. Weder ARD und ZDF noch andere deutsche Sender hatten sich mit beIN Sports vor der WM einigen können, weshalb Spiele von dem Turnier in Deutschlan­d nur im Internet-Stream des Sponsors DKB zu sehen sind.

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