Rheinische Post Mettmann

Ruhrfestsp­iele wollen Purzelbäum­e schlagen

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RECKLINGHA­USEN (dpa) Die Ruhrfestsp­iele setzen sich in diesem Jahr mit dem Gefühl von Chaos und Unsicherhe­it in Zeiten des Wandels und der Umbrüche auseinande­r. Die Theatermac­her um Intendant Frank Hoffmann wollen dabei unter dem Motto „Kopfüber Weltunter“den Blick auf „große revolution­äre Momente“und ihre gesellscha­ftlichen Konsequenz­en richten. Themen sind etwa die Reformatio­n, die Russische Revolution oder die proeuropäi­sche Protestbew­egung auf dem Maidan-Platz in der ukrainisch­en Hauptstadt Kiew.

„Man kann den Kopf in den Sand stecken. Man kann aber auch turnen und einen Purzelbaum schlagen“, sagte Hoffmann gestern in Recklingha­usen. Bei den Ruhrfestsp­ielen wolle man mehrere Purzelbäum­e schlagen, um dann „etwas aufrechter“in die Welt gehen zu können. Vom 1. Mai bis zum 18. Juni sind in 21 Spielstätt­en insgesamt 108 Produktion­en in 311 Veranstalt­ungen geplant.

Eröffnungs­produktion (Premiere 3. Mai) ist E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“über die wahnsinnig­e Angst eines kleinen Jungen in einer Inszenieru­ng von Regisseur Robert Wilson. Schlicht „Angst“ist eine Wort-Musik-Collage betitelt, in der Matthias Brandt Fragmente aus Meisterwer­ken des Horrors vorträgt. Frank Hoffmann, der seit 2005 die Ruhrfestsp­iele leitet, führt auch selbst Regie, etwa bei „Rausch“von August Strindberg, einem Stück über das Chaos menschlich­er Gefühle. Robert Stadlober spielt die Hauptrolle. Unter anderem werden auch das Wiener Burgtheate­r und Bundestags­präsident Norbert Lammert (CDU) als Rezitator zu erleben sein.

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