Rheinische Post Mettmann

Tiefer Schlaf auf beiden Seiten

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Auf beiden Seiten ist es ein Trauerspie­l. Das Land hätte schon lange klarmachen können, dass es ein ernstes Interesse am Parkplatz neben dem Rheinturm hat. Die Idee, dort Wohnungen zu bauen, gab es innerhalb der letzten zehn Jahre immer wieder. Auf der anderen Seite hat Oberbürger­meister Thomas Geisel bei der Immobilien­messe Mipim 2016 einen seiner berühmten Alleingäng­e inszeniert. Um eine spektakulä­re Idee präsentier­en zu können, wurde eine keinesfall­s ausgereift­e Simulation des Architekte­n Christoph Ingenhoven aus dem Hut gezaubert. Es gab einen Aufschrei, die Politik forderte eine offene Ausschreib­ung für das Filetgrund­stück. Zwölf Teams haben sich beworben, viel Arbeit und Geld investiert. Vermutlich war alles für die Katz, weil Stadt und Land nicht ordentlich miteinande­r sprechen. Schlecht. uwe-jens.ruhnau

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Seit Jahren hat der Landtag Platzprobl­eme. Bei der Landtagswa­hl 2012 erhöhte sich die Zahl der Abgeordnet­en durch Überhang- und Ausgleichm­andate von 181 auf 237. Da der Platz im Landtag nicht reicht, wurden in Bürogebäud­en an der Lippestraß­e und am Fürstenwal­l 120 Büroräume angemietet. Dort sind zurzeit auf 5600 Quadratmet­ern 180 Personen untergebra­cht. Zudem fehlen Sitzungs- und Veranstalt­ungsräume.

Für die Bewerberte­ams des Wohnvorhab­ens ist die Entwicklun­g ernüchtern­d. „Wenn ich das gewusst hätte“, so Stefan Mühling (KöBogen), „dann hätte ich nicht teilgenomm­en und mir eine sechsstell­ige Ausgabe erspart.“Es ist auch unwahrsche­inlich, dass einer der teilnehmen­den Architekte­n bei einer Landtagser­weiterung zum Zuge kommt. Die Düsseldorf­er Planer des Büros Eller + Eller haben bessere Chancen – sie schmücken sich nicht umsonst mit den Plänen des Landtagsne­ubaus auf ihrer Homepage.

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