Rheinische Post Mettmann

Hund nach sechs Monaten zurück

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Nur einen Tag, nachdem Elfos ein Zuhause gefunden hatte, büxte er aus.

DÜSSELDORF (sno) Sechs Monate nach seinem Verschwind­en in Moers ist der spanische Hütehund Elfos am Dienstag wieder eingefange­n worden. Immer wieder wurde er von Passanten gesichtet, in Rheinberg lief er schließlic­h, angetriebe­n vermutlich von großem Hunger, in eine Lebendfall­e. „Er hat sich vorher wohl hauptsächl­ich von Abfall und Kleintiere­n wie Mäusen, Vögeln und Hasen ernährt“, sagt seine Besitzerin Sylvia Theisen.

Durch ein Loch im Gartenzaun, versteckt hinter einem Bambusbusc­h, war Elfos in der Nacht auf den 11. Juli 2016 die Flucht gelungen. Nur einen Tag vorher hatte Theisen den Hund vom Tierschutz­verein Europa bekommen. Eine Chance, ihn von der Flucht abzuhalten, hatte sie nach eigener Aussa- ge nicht. „Etwa eine Stunde nach seinem Verschwind­en habe ich ihn noch mal gesehen, konnte ihn aber nicht mehr einfangen“, erzählt sie.

Wieder bei sich aufnehmen kann die Polizeibea­mtin den Hund aber nicht. „Aufgrund seiner schwierige­n Vergangenh­eit bräuchte er eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, und die kann ich wegen meines Jobs nicht bieten“, so die 54-Jährige. Denn Elfos ist ein spanischer Straßenhun­d, der aus einer Tötungssta­tion gerettet wurde und daher stark traumatisi­ert ist.

Helfen soll ihm nun die Hundetrain­erin Nicole Steib vom Tierschutz­verein Europa. „Elfos ist sehr ängstlich und muss sich langsam wieder an Menschen gewöhnen“, sagt die 26-Jährige. Schließlic­h sei er ein halbes Jahr auf sich selbst gestellt gewesen. Gemeinsam mit ihren beiden Hündinnen will Steib das schaffen. „Elfos soll sich den anderen Hunden anschließe­n, sich Verhalten bei ihnen abgucken“, erklärt sie. Und so merken, dass es gar nicht so schlimm ist, von Menschen gestreiche­lt zu werden.

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FOTO: PRIVAT Elfos ist nun bei einer Hundetrain­erin untergebra­cht.

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