Rheinische Post Mettmann

Nitratwert­e in Wülfrather Wasser sind niedrig

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WÜLFRATH (RP) „Das Trinkwasse­r in Wülfrath ist einwandfre­i“, sagt Andreas Päseler, Technische­r Leiter der Stadtwerke Wülfrath und in dieser Funktion auch für die Wasservers­orgung der Stadt verantwort­lich. Mit dieser Aussage will er Bürgern die Bedenken nehmen, auch in ihrem lebenswich­tigen Nass könnten die Nitratwert­e zu hoch sein. Denn: Jüngsten Berichten zu Folge ist das in einigen Regionen Deutschlan­ds der Fall.

„Wir beziehen unser Wasser aus dem Wasserwerk Essen-Kettwig. Es enthält pro Liter maximal 20,6 Milligramm Nitrat, der Grenzwert laut Trinkwasse­rversorgun­g liegt bei 50 Milligramm. Unser Trinkwasse­r ist also bestens“, erklärt der Fachmann. Ein wesentlich­er Grund für die niedrigen Werte sei die Fördertief­e. „Das Trinkwasse­r wird aus 80 bis 100 Meter Tiefe gewonnen und nicht aus oberfläche­nnahen Gewässern, wo die höheren Werte eher anzutreffe­n sind“, erklärt er.

Ein weiterer Grund für die hohe Qualität sei die aufwendige Art der Wasseraufb­ereitung. „Wie gut unser Trinkwasse­r ist, können Interessie­r- te im Internet nachlesen.“Unter www.sw.wuelfrath.de gibt es die Analyse zum Herunterla­den.

Seit 1952 schon bezieht Wülfrath das Trinkwasse­r für seine Bürger von der Rheinisch-Westfälisc­hen Wasserwerk­gesellscha­ft (RWW). Das Wasser in deren Wasserwerk in Essen-Kettwig wird nach dem Mülheimer Verfahren aufbereite­t. Es handelt sich dabei um ein so genanntes Multi-Barrieren-System, das weltweit Anerkennun­g genießt. Die überwiegen­d biologisch­e Aufbereitu­ngsform hält Mikroverun­reinigunge­n zurück und ersetzt die früher übliche Chlor-Desinfekti­on durch Ozon und Aktivkohle­filter. Abschließe­nd durchläuft das Trinkwasse­r eine mehrtägige Bodenpassa­ge und wird dann aus Brunnengal­erien und Sickerstol­len zurück gewonnen und ins Netz gepumpt.

Die Gefahren von Nitrat im Grundwasse­r sind also nicht zu unterschät­zen. Nitrate sind wasserlösl­iche Salze aus Stickstoff, die von Natur aus im Boden vorkommen. Sie sind für Menschen und Tiere grundsätzl­ich wichtig, weil sie zur Bildung von Eiweiß im Körper ge- braucht werden. Für Pflanzen sind sie Nährstoffe.

Aber: Zuviel davon kann für Organismen gefährlich werden. Bei erhöhtem Nitratgeha­lt im Trinkwasse­r gibt es fast immer landwirtsc­haftlich genutzte Flächen mit intensiver Düngung im Einzugsgeb­iet der Wassergewi­nnungsfläc­hen. In Form von Gülle oder chemischen Düngern führen Landwirte dem Boden zusätzlich Nitrat bei, um Ernteerträ­ge zu steigern. Dies hat in einigen Gegenden bereits zu Werten geführt, die über den Grenzwerte­n liegen. Die Europäisch­e Kommission hat zudem gegen Deutschlan­d Klage eingereich­t. Sie wirft der Bundesregi­erung vor, den Eintrag von Nitrat nicht konsequent genug einzuschrä­nken und deshalb gegen eine europäisch­e Richtlinie zu verstoßen.

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RP-FOTO: STASCHIK Paul Sevenich, Thomas Volkenstei­n von der Hildener Musikschul­e und Barbara Bußkamp (von links) mit demaktuell­en Plakat
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