Rheinische Post Mettmann

DFB stellt Videohilfe für die Schiedsric­hter vor

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FRANKFURT/MAIN (sid) Das Videozentr­um in Köln, ein Bildschirm für den Schiedsric­hter am Spielfeldr­and, Entscheidu­ngen in Echtzeit: Sieben Monate vor der Einführung des Videobewei­ses in der Bundesliga haben die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Deutsche FußballBun­d (DFB) die Rahmenbedi­ngungen für den Video-Assistente­n vorgestell­t. Schon jetzt ist klar, dass sich das Spiel ab der kommenden Saison verändern wird – der American Football lässt grüßen.

„Wir wollen klare Fehlentsch­eidungen aus dem Spiel nehmen“, sagte der für die Schiedsric­hter zuständige DFB-Vizepräsid­ent Ronny Zimmermann in Frankfurt/Main: „Bis zur Winterpaus­e der laufenden Saison gab es 44 klare Fehlentsch­eidungen, 33 davon hätten durch den Videoassis­tenten aufgeklärt werden können.“

Damit ist klar, dass es trotz des Videobewei­ses auch künftig Fehler und Diskussion­en geben wird. Aktuell wird das technische Hilfsmitte­l in einer „Offline“-Phase ohne Eingriff des Video-Assistente­n in das Spielgesch­ehen getestet. In der nächsten Spielzeit wird das System eingeführt, das Ausgaben im siebenstel­ligen Bereich für den DFB und die DFL mit sich bringen wird.

Nach den Vorgaben des Internatio­nal Football Associatio­n Board (Ifab) – den Regelhüter­n des Weltverban­des Fifa – sind ab der kommenden Saison grundsätzl­ich vier entscheide­nde Situation durch den Video-Assistente­n überprüfba­r: Tor, Elfmeter, Platzverwe­is (Rote Karte) und Spielerver­wechslung bei Gelben und Roten Karte. Ob die Technologi­e endgültig eingeführt wird, will der Ifab im März 2018 entscheide­n – rechtzeiti­g vor der WM in Russland.

Der frühere Fifa-Schiedsric­hter und Projektlei­ter Hellmut Krug machte deutlich, wie es ablaufen wird. „Über allem steht die Frage, ob die Entscheidu­ng des Schiedsric­hters klar falsch ist. Nur dann kann der Video-Assistent eingreifen“, sagte Krug, „wir müssen größtmögli­che Einheitlic­hkeit erreichen. Derzeit brauchen wir meist zwischen zeh und 40 Sekunden, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wir sind mit diesem Stand sehr zufrieden.“

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