Rheinische Post Mettmann

Die Flucht des Jahrgangs 2015

- VON BERND JOLITZ

Neun Spieler hat der damalige Fortuna-Trainer Frank Kramer im Sommer 2015 nach Düsseldorf geholt. Nur zwei davon gehören immer noch zum Kader: Marcel Sobottka und Hoffenheim­s Leihgabe Kevin Akpoguma.

Eine große Überraschu­ng war es nicht mehr, als sich Julian Kochs Wechsel zu Ferencvaro­s Budapest abzeichnet­e. Zwar hatte der Rechtsvert­eidiger in der Hinserie noch zehn Einsätze für Fortuna absolviert – das Duell um den Stammplatz auf dieser Position hatte er jedoch längst gegen seinen Vornamensv­etter Schauerte verloren. Eine Chance, von Beginn an zu spielen, hatte der 26-Jährige im Grunde nur, wenn Trainer Friedhelm Funkel den rechten Flügel besonders defensivst­ark besetzen wollte und daher Schauerte gemeinsam mit Koch aufbot. Für die Startelf im ersten Rückrunden­spiel gegen den SV Sandhausen (Freitag, 18.30 Uhr, Arena) war Koch ernsthaft keine Option.

Weit interessan­ter wird der Weggang des früheren Duisburger­s durch den Blick auf die Transferpe­riode, in der er seinen Dienst bei Fortuna antrat. Im Sommer 2015 war das, vor gerade einmal anderthalb Jahren also. Das Traineramt hatte seinerzeit Frank Kramer ganz frisch übernommen, mit großen Hoffnungen und Vorschussl­orbeeren. Der ehemalige Fürther Coach, Jahrgangsb­ester in der Fußballleh­rer-Ausbildung, wollte Fortuna eine neue Spielidee und zudem eine neue Hierarchie geben. Dazu verpflicht­ete Kramer in Absprache mit der Klubführun­g und den Sportdirek­toren – zunächst Helmut Schulte und dann dessen Nachfolger Rachid Azzouzi – in der Sommerpaus­e neun Profis.

Das Ergebnis: Von diesen neun gehören sieben nicht mehr zum aktuellen Kader. Allein der damals aus Schalke geholte Marcel Sobottka und der aus Hoffenheim ausgeliehe­ne Kevin Akpoguma sind noch da, gehören sogar zu den absoluten Leistungst­rägern des Teams. Besonders bitter war dabei das Scheitern des Duos, das Kramer zu seinem Kapitän und Vizekapitä­n gemacht hatte, Karim Haggui und eben Julian Koch, sowie das von Didier Ya Konan, der der ersehnte Torjäger wer- den sollte. Streng genommen steht der Ivorer sogar immer noch in Düsseldorf unter Vertrag, spielt aber überhaupt keine Rolle mehr und trainiert nach einer erneuten Knieoperat­ion nicht einmal mehr mit der zweiten Mannschaft.

Der Sommer 2015, der dem Verein zum Aufbruch zu neuen Ufern verhelfen sollte, wurde somit zum Schritt in die falsche Richtung. Auch Sercan Sararer (inzwischen zurück in Fürth), Christian Strohdiek (zurück in Paderborn), Mike van Dui-

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