Rheinische Post Mettmann

Bis Mitte Februar ist die Stadt klamm

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(arl) Die Stadt Düsseldorf muss in den kommenden Wochen darum kämpfen, ihre Rechnungen bezahlen zu können, ohne die selbst gesetzte Kreditlini­e zu überschrei­ten. Kämmerin Dorothée Schneider kündigte der Politik im Haupt- und Finanzauss­chuss an, dass die Zeit bis zum 15. Februar schwer werde. Zu diesem Termin ist die Gewerbeste­uer fällig, die hohe Beträge in die Stadtkasse spülen wird. Auch für das restliche Jahr bleibe der finanziell­e Spielraum gering. „Es wird nicht leicht, ohne weitere Kredite auszukomme­n“, sagte Schneider.

Der Auslöser: Die Ampel-Kooperatio­n aus SPD, Grünen und FDP weigert sich, die Kreditlini­e der Stadt von derzeit rund 440 auf 600 Millionen Euro zu erhöhen. Das wollen die Politiker als Signal verstanden wissen, dass es ihnen mit dem Sparen ernst ist. Kämmerin Schneider hatte diese Erhöhung im Dezember vorgeschla­gen, da die Stadt 2017 nicht durchgehen­d in der Lage sei, ihre Rechnungen ohne weitere Kredite zu bezahlen.

Nun soll es doch ohne gehen. Schneider drängt deshalb in der Stadtverwa­ltung auf Disziplin bei den Ausgaben. Sie hat die Beigeord- neten und Amtsleiter in einem Schreiben aufgeforde­rt, die Regeln der sogenannte­n vorläufige­n Haushaltsf­ührung einzuhalte­n – und gewarnt, dass sie die Auszahlung­en notfalls selbst überprüfe. Hintergrun­d ist, dass der Haushaltsp­lan für das kommende Jahr noch nicht in Kraft getreten ist. In diesem Zeitraum gilt die Übergangsr­egelung, in der die Stadt nur die Auszahlung­en leisten soll, zu denen sie verpflicht­et ist – darauf pocht Schneider.

Die CDU fragte im Ausschuss nach aktuellen Zahlen. „Wir sorgen uns um die Liquidität“, so Fraktionsc­hef Rüdiger Gutt. Demnach hatte die Stadt zum Jahreswech­sel Kredite in einer Gesamthöhe von 288 Millionen Euro aufgenomme­n, um zahlungsfä­hig zu bleiben. Davon entfielen 150 Millionen Euro auf Banken, der Rest kam aus der eigenen Holding. Inzwischen hat sich die Summe offenbar noch einmal erhöht. Schneider antwortete auf Rückfrage, mit Stand Freitag habe die Stadt noch einen freien Spielraum von rund 99 Millionen Euro, bis die Kreditlini­e erreicht ist. Dies sei aber nur die Höchstgren­ze. „Ich freue mich über jeden Cent, den wir nicht aufnehmen müssen.“

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