Lebendfallen für Luchs „Findus“
Ursache für die Flucht des Katers aus dem Zoo war menschliches Versagen.
GELSENKIRCHEN (emy) Der am Wochenende aus der Zoom Erlebniswelt entlaufene Luchs „Findus“ist immer noch verschwunden. Der Gelsenkirchener Zoo will nun mit Lebendfallen versuchen, den zweijährigen Kater zu fangen. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung gehe man davon aus, dass sich „Findus“noch in der näheren Umgebung aufhalte, sagt Sprecherin Sabine Haas. Eine Gefahr für den Menschen sei der Luchs nicht.
„Findus“war am Sonntagvormittag von einer Eisfläche auf dem Wassergraben seines Geheges über den Zaun gesprungen und verschwunden. Verantwortlich ist dafür laut Sprecherin eine Verkettung unglücklicher Umstände – und menschliches Versagen. So gebe es zwar Pumpen, die dafür sorgen sollen, dass der Graben nicht gefriert, „doch das hat nicht geklappt“, sagt Haas. Dann sei es versäumt worden, das Eis zu beseitigen. Und letztlich hätten sich die Tiere – „Findus“und seine fünfjährige Partnerin „Clara“– gemäß Anweisung des zoologischen Leiters gar nicht auf der Außenanlage befinden dürfen.
Mitarbeiter hatten den Zoo durchkämmt, den Luchs aber nicht gefunden. Eine Suche mit einer Drohne blieb ebenfalls ohne Erfolg. Am Nachmittag wurde der Park wieder für Besucher geöffnet. „Weil der Boden gefroren ist, gibt es keine Spuren“, sagt Haas. Deswegen setzt man nun auf drei Lebendfallen. Dabei handelt es sich um Käfige mit Lockfutter, deren Luke zufällt. Andere Zoos hätten in ähnlichen Fällen damit Erfolg gehabt.
Der etwa 50 Zentimeter hohe und einen Meter lange Luchs sei wie seine Artgenossen ein scheues Tier. „Dass er Menschen anfällt, ist für mich ausgeschlossen“, sagt Haas. Wer ihn sieht, sollte ihn in Ruhe lassen und die Polizei rufen. Sollte sich „Findus“doch nähern, reiche es aus, Krach zu machen, damit er verschwindet.
Luchse gingen vor allem in der Dämmerung auf die Jagd und bevorzugten Rehe und Kaninchen. Von der Größe würden aber auch Hauskatzen und kleinere Hunde in ihr Beuteschema passen, sagt Haas. „Er könnte aber auch eine Woche ohne Essen auskommen.“Die größte Gefahr sieht sie im Straßenverkehr. Vor zwölf Jahren entkam aus der Erlebniswelt ein Wolf – und wurde überfahren.