Rheinische Post Mettmann

Kommunen wollen Nachzug von Familien bis 2020 aussetzen

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BERLIN (mar) Die Kommunen in Deutschlan­d fordern Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) auf, den Familienna­chzug für Flüchtling­e mit eingeschrä­nktem oder subsidiäre­m Schutz über März 2018 hinaus um weitere bis zu zwei Jahre auszusetze­n. „Wir müssen verhindern, dass die Kommunen durch den Familienna­chzug überforder­t werden“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgesch­äftsführer des Städte- und Gemeindebu­ndes. „Deshalb wollen wir, dass das im März 2018 auslaufend­e Moratorium für den Familienna­chzug für Flüchtling­e mit begrenztem Asylstatus noch einmal um ein, zwei Jahre verlängert wird.“

Vertreter der drei kommunalen Spitzenver­bände wollen dieses Anliegen heute bei einem Treffen mit Merkel vorbringen. Den subsidiä- ren Schutzstat­us erhalten Migranten, die keine Flüchtling­e im rechtliche­n Sinne sind, denen aber in ihrer Heimat „ernsthafte­r Schaden“durch Folter, Todesstraf­e oder Kriegshand­lungen droht. Dies gilt für die meisten Syrer. Berlin hatte den Familienna­chzug für sie im März 2016 für zwei Jahre ausgesetzt.

Landsberg mahnte zudem ein besseres Management des Bundes bei Sprachkurs­en an. „Wir haben im Moment 455.000 Berechtigt­e für einen Sprachkurs, aber nur 320.000 Plätze“, sagte er. Das liege vor allem an zu wenig qualifizie­rten Deutschleh­rern. „Was wir dringend brauchen, ist eine verbindlic­he und konkrete Zuweisung der Flüchtling­e zu Sprach- und Integratio­nskursen, um das vorhandene Angebot optimal auszuschöp­fen“, sagte er.

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FOTO: DPA Ein Stahlarbei­ter an einem Hochofen von Salzgitter.

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