Rheinische Post Mettmann

Triumvirat soll die Formel 1 aus ihrer Krise führen

- VON ECKHARD CZEKALLA

DÜSSELDORF Elf Jahre gehörten der CVC-Gruppe die kommerziel­len Rechte an der Formel 1. Geschäftsf­ührer und Alleinherr­scher war Bernie Ecclestone (86). Das Ziel: schnelle Gewinnmaxi­mierung zur Freude der Anteilseig­ner. Der Sport blieb immer häufiger auf der Strecke. Nun hat Liberty Media das Sagen. Das Unternehme­n, das zum Firmen-Imperium von John Malone (75/USA) gehört wie unter anderen der deutsche Kabelnetzb­etreiber Unitymedia, zahlte 4,1 Milliarden Euro für die Stimmenmeh­rheit und übernahm Schulden in Höhe von 3,8 Milliarden Euro.

Die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft vereinen drei Personen. Chase Carey, Ex-Chef des Medienries­en 21st Century Fox, ist neuer Präsident und löst den 40 Jahre lang regierende­n „Ehrenpräsi­denten“Ecclestone als Geschäftsf­ührer ab. Unterstütz­t wird er von Ross Brawn. Der Brite soll als Direktor für Sport und Technik die Show auf den Rennstreck­en verbessern. Sean Bratches (USA) ist der Experte fürs Geldverdie­nen. Er machte den US-Sportkanal ESPN zu einem Branchenri­e- sen. Nun soll er im Verkauf (TVRechte), Marketing, Vertrieb und in den von Ecclestone vernachläs­sigten digitalen Medien Geldquelle­n auftun und dazu neue Fans gewinnen helfen. Zudem sollen die von Ecclestone zur Kasse gebetenen Streckenbe­treiber entlastet werden.

Die größten Hoffnungen ruhen auf Brawn, der 35 Jahre in der Königsklas­se arbeitete. „Wir haben eine beispiello­se Gelegenhei­t, mit Teams und Vermarkter­n an einer besseren Formel 1 für sie und, noch wichtiger, die Fans zu arbeiten“, sagte der 62-Jährige. Er war als Technische­r Direktor an Michael Schumacher­s sieben WM-Titeln beteiligt, wurde 2009 als Teambesitz­er Weltmeiste­r, arbeitete bis 2013 am Aufbau des Mercedes-Rennstalls mit und genießt hohes Ansehen.

Bis 2020 läuft jedoch das Concorde Agreement. Im Formel-1-Regelbuch ist auch die Verteilung der Gelder für die Teams, von denen immer mehr ums Überleben kämpfen, festgelegt. Es bleibt abzuwarten, ob Mercedes, Red Bull, McLaren, Williams und vor allem Ferrari (erhält als Antrittspr­ämie jeweils 100 Millionen Euro), bei der auf mehr Fairness zielenden Reform auf ihre

„Ich denke, dass

Einfachhei­t ein vorrangige­s Ziel für die Zukunft ist“

Ross Brawn

Direktor Sport und Technik

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