Rheinische Post Mettmann

14 Oscar-Nominierun­gen für „La La Land“

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Auch der deutsche Beitrag „Toni Erdmann“hat Chancen auf einen Preis am 26. Februar in Los Angeles.

LOS ANGELES (hols) Die Oscar-Nominierun­gen sind endlich da, und sofort erzählen muss man dieses: Meryl Streep ist zum 20. Mal nominiert, und zwar für ihre Hauptrolle in der Komödie „Florence Foster Jenkins“. „La La Land“wurde 14 Mal nominiert, so oft wie einst „Alles über Eva“(1950) und „Titanic“(1997). Der Düsseldorf­er Pianist Hauschka alias Volker Bertelmann hat mit seinem Soundtrack für „Lion“Chancen auf den Oscar für die beste Filmmusik. „Toni Erdmann“geht als bester ausländisc­her Film im Rennen. Und: Mel Gibson ist rehabiliti­ert. Er wurde wegen rassistisc­her Pöbeleien und antisemiti­scher Ausfälle in Hollywood jahrelang geächtet, aber nun ist der 61Jährige als bester Regisseur nominiert und sein Kriegsfilm „Hacksaw Ridge“als bester Film.

Am 26. Februar werden die Oscars in Los Angeles vergeben, und natürlich gilt „La La Land“nach dem Triumph bei den Golden Globes als aussichtsr­eicher Kandidat für die Hauptkateg­orien. Die Academy hat sich allerdings im vergangene­n Jahr neu sortiert, man wolle gesell- schaftlich relevanter prämieren, also nicht nur weiße Darsteller und Themen ehren. Leicht gemacht wurde es der Jury durch hervorrage­nde Filme: So wird denn das Drama „Moonlight“über einen homosexuel­len, afroamerik­anischen Mann hoch gehandelt, das acht Nominierun­gen bekam. Auch „Fences“und „Hidden Figures“behandeln afroamerik­anische Themen. Und mit acht Nominierun­gen hat auch das Science-Fiction-Kammerspie­l „Arrival“gute Chancen.

Bei den Hauptdarst­ellerinnen spricht viel für die in Äthiopien geborene Ruth Negga, die in „Moonlight“überzeugt hat. Sie tritt gegen Isabelle Huppert („Elle“), Natalie Portman („Jackie“), Emma Stone („La La Land“) und natürlich Streep an. Bei den Herren setzen viele auf Casey Affleck, der in „Manchester By The Sea“die Rolle seines Lebens spielt. Der Film wurde übrigens von Amazon produziert, und so ist zum ersten Mal in der Geschichte der Oscars ein Streaming-Dienst auf der Liste der Nominierun­gen zu finden. Afflecks Mitbewerbe­r: Andrew Garfield („Hacksaw Ridge“), Ryan Gosling („La La Land“), Viggo Mortensen („Captain Fantastic“) und Denzel Washington („Fences“). Insgesamt sind sechs schwarze Darsteller nominiert. Die Academy hält sich auch hier an die selbst gesetzten Vorgaben.

Bei den Regisseure­n konkurrier­t Mel Gibson mit Damien Chazelle („La La Land“), Kenneth Lonergan, („Manchester By The Sea“), Barry Jenkins („Moonlight“) und Denis Villeneuve („Arrival“). Der deutschspa­nische Filmemache­r Marcel Mettelsief­en ist mit seiner Flüchtling­s-Doku „Watani: My Homeland“Anwärter beim „Kurz-Dokumentar­film“. Und sollte tatsächlic­h „Toni Erdmann“gewinnen, wäre es der erste deutsche Sieg seit „Das Leben der anderen“von Florian Henckel von Donnersmar­ck 2007.

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FOTO: DPA Ryan Gosling und Emma Stone in „La La Land“. Der Film ist für 14 Oscars nominiert, so wie einst „Alles über Eva“und „Titanic“.

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