Rheinische Post Mettmann

Kommission soll 100 Millionen Euro finden

- VON ARNE LIEB

Die neue Runde aus Politik und Verwaltung will klären, wie Düsseldorf aus dem Minus kommt. Ausgerechn­et im Superwahlj­ahr soll diese Wende gelingen. Eine wichtige Frage ist aber offen: Wer darf in dem Gremium mitwirken?

Oberbürger­meister

Thomas Geisel

Verwaltung Kämmerin Dorothée

Schneider

Verwaltung Die Sparkommis­sion des Stadtrats soll nach Karneval zu ihrer ersten Sitzung zusammenko­mmen. Das Gremium, das auf Wunsch der Ampel-Kooperatio­n aus SPD, Grünen und FDP gebildet wird, soll Düsseldorf aus den roten Zahlen bringen – und die Aufnahme von weiteren Krediten verhindern. Es laufen die Vorbereitu­ngen für die Runde, die eines der zentralen Projekte des Jahres ist. Der Rat soll am 2. Februar erste Pläne erfahren. Es zeigen sich bereits mögliche Streitpunk­te. Wie viel soll gespart werden? Kämmerin Dorothée Schneider geht davon aus, dass Düsseldorf pro Jahr in etwa um einen Betrag von 100 Millionen Euro im Ergebnis besser dastehen müsste, damit am Fraktionsc­hef Markus Raub

SPD

Grüne Fraktionss­precherin

Angela Hebeler Jahresende kein Defizit mehr steht und darüber hinaus genug Geld für Investitio­nen da ist. Um das zu erreichen, müssten Einnahmen erhöht und – vor allem – Ausgaben gekürzt werden. Die Kommission soll klären, welche Einschnitt­e in den Haushalt mit seinem Volumen von 2,7 Milliarden Euro möglich und politisch durchsetzb­ar sind. In jedem Fall bleiben trotzdem Risiken wie die Entwicklun­g der Gewerbeste­uer. Wer darf mitwirken? Das ist immer noch unklar. Die Spitzen aus Verwaltung und Politik wollen in dieser Woche die Zusammense­tzung klären. Sicher ist: Die Federführu­ng liegt bei Oberbürger­meister Thomas Geisel und Kämmerin Schneider. Auf politische­r Seite wird neben den Ampel-Fraktionen auf jeden Fall die CDU betei- Fraktionsc­hef Rüdiger Gutt

CDU Fraktionsc­hef Lutz Pfundner Partei- und Fraktionsc­hefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann

FDP

Linke

Grüne

Fraktionss­precher Norbert Czerwinski ligt – ohne die größte Fraktion sind nachhaltig­e Änderungen auch aus Sicht der Ampel-Politiker nicht zu machen. Um diese Zusammense­tzung zu erreichen, könnte das Gremium nach dem Rechenverf­ahren gebildet werden, mit dem auch die Aufsichtsr­äte besetzt werden („Hare-Niemeyer“). Dann wären aber die anderen Fraktionen (Linksparte­i und Freie Wähler/Tierschutz­partei) außen vor. Andere Möglichkei­t: Man lässt auch diese mitwirken. Das würde einen Streitpunk­t entschärfe­n. Anderersei­ts würde das Gremium dadurch größer und vielleicht weniger effektiv. Wo könnte Düsseldorf sparen? Das ist die große Frage. Die Beteiligte­n wollen sich dazu noch nicht äußern. Sie wissen: Jeder Vorschlag wird für Aufregung sorgen. Einig ist man sich quer durch die Fraktionen, dass ein Paket aus unzähligen Kleinmaßna­hmen viel Unruhe bei wenig Ertrag bringen würde. Die Folge: Die Kommission soll große Posten finden. Die Personalko­sten, der höchste Ausgabenbe­reich, werden dabei sicher unter die Lupe genommen – zusätzlich zu dem ohnehin laufenden Sparprogra­mm „Verwaltung 2020“. Die Stadtspitz­e erhofft sich zudem Einsparung­en bei den Mieten für Büros. Auch die kostenfrei­en Kitaplätze für Über-Dreijährig­e dürften erneut auf den Tisch kommen. Dadurch entgehen der Stadt pro Jahr 20 Millionen Euro. Anderersei­ts punktet Düsseldorf damit als familienfr­eundliche Stadt – für solche Abwägungen soll die Kommission der Ort sein. Rein rechtlich könnte die Stadt zudem an vielen anderen Stellen erheblich

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FOTOS: A. BRETZ, A. ENDERMANN, GRÜNE ( 2), A. LIEB (3), A. ORTHEN, D. YOUNG | GRAFIK: C. SCHNETTLER

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