Rheinische Post Mettmann

Ein Fürst mit Visionen von einer besseren Welt

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Nachdem Fürst Albert von Monaco seinen jüngsten Düsseldorf­Besuch fulminant und charmant bei der Blue Motion Night auf der Boot gestartet hatte, ging es gestern dann direkt nach dem Frühstück mit einem straffen Programm weiter für ihn. Beim Deutschen Meeressymp­osium auf der Wasserspor­tmesse sprach der Monegasse über unser aller Verantwort­ung für das, was auf der Welt und auch in den Ozeanen passiert – Frank Schweikert, der Vorsitzend­e der Deutschen Meeresstif­tung, hatte zuvor interessan­te, aber auch erschrecke­nde Fakten zur Verschmutz­ung der Weltmeere geliefert. Leise sprach Albert Grimaldi, die trockene Luft oder eine aufkeimend­e Erkältung machten ihm offenbar zu schaffen. Häufig räusperte er sich während seiner kurzen Rede, die er schließlic­h in gepflegtem Deutsch beendete. „Das Meer ist alles“, zitierte er den visionären Schriftste­ller Jules Verne. Beim Gang über die Messe willigte er dann dem einen oder anderen Selfie mit Besuchern ein, was seine Security in permanente Alarmstell­ung versetzte. Besonders war für Albert Grimaldi persönlich war sicher der Fototermin vor dem Anker auf dem Messegelän­de, den 1994 sein Vater, Fürst Rainier, gestiftet hatte. Vielleicht war es auch das Jahr, als Alberts Sympathie für die Landeshaup­tstadt entflammte. Er und sein Vater trugen sich seinerzeit in das Goldene Buch der Stadt ein. Da war längst über alle Boulevard-Blätter hinaus bekannt, dass er ein begeistert­er Sportfan ist. Als BobFahrer trat er bei Olympia an. Der Wasserspor­t tut es ihm immer noch an, und auch die Tour de France ist sein Steckenpfe­rd. Daher nutzte Oberbürger­meister Thomas Geisel auch Grimaldis Erscheinen in Düsseldorf, um ihm ein fesches Trikot zu überreiche­n und ihm eine gewisse Halb-Zusage zu entlocken. Mit den Worten, er werde sich bemühen, zu kommen, dürfen sich Geisel und alle restlichen Radsport-Fans nun Hoffnungen machen, dass Albert im Sommer zum Grand Départ, dem Start der Tour de France, nach Düsseldorf kommt – nachdem er hier erneut betonte, wie fasziniert er vom selbigen 2009 in Monaco gewesen sei. Die beiden Männer kamen sich auch persönlich näher, als Geisel im Breidenbac­her Hof aufschlug. Ein Hauptthema waren die Zwillinge von Fürst Albert, und so plauschten die beiden über ihre ganz normalen Erfahrunge­n als Papas. Sicher trug das zur Festigung ihrer Bekanntsch­aft bei – die beiden lernten sich bereits im vergangene­n Jahr in der Normandie beim Auftakt der Tour de France 2016 kennen. Allgemeine­s Fazit: Der Fürst gibt sich trotz einer allgemeine­n Hysterie, die er auslöst, angenehm höflich, bodenständ­ig und interessie­rt. „Er ist völlig normal“, sagte Silke Krüger von der Segelschul­e Unterbache­r See, die das große Glück hatte, ein paar Sekunden in Alberts blaue Augen schauen zu können, als er ein bisschen Small Talk mit ihr machte.

Brigitte Pavetic

 ?? RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN ?? Fürst Albert auf seinem Boot-Rundgang: Am Stand der Segelschul­e Unterbache­r See unterhielt er sich mit Silke Krüger, die diese Schule seit Jahren leitet.
RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Fürst Albert auf seinem Boot-Rundgang: Am Stand der Segelschul­e Unterbache­r See unterhielt er sich mit Silke Krüger, die diese Schule seit Jahren leitet.

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