Rheinische Post Mettmann

DIE WOCHE IN UNSERER STADT

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Karten werden neu gemischt

In der SPD fühlen sich Ina ten Brinke-Schubert und Daniel ten Brinke nicht mehr wohl. Die beiden Ratsmitgli­eder haben nun eine eigene Fraktion gegründet und nennen sich „Bürger für Mettmann“. Sie laden alle Einwohner der Kreisstadt ein, bei ihnen mitzumache­n und sich mit Ideen einzubring­en.

Dabei haben sie bereits durchaus interessan­te Positionen. Sie sind für die Gründung einer Gesamtschu­le in Mettmann, was früher oder später das Aus für eines der beiden Gymnasien bedeuten könnte. Erhalten werden soll aus ihrer Sicht die Stadthalle. Stimmt! Erhalten werden muss die Stadthalle, weil sie bald unter Denkmalsch­utz stehen wird. Eine juristisch fundierte Begründung, warum das Gutachten des Rheinische­n Amts für Denkmalpfl­ege zweifelhaf­t oder angreifbar sein sollte, gibt es bislang jedenfalls nicht. Der Stadt bleibt nichts anderes übrig, als Millionen in die Sanierung zu pumpen. An welchem Punkt es spannend werden könnte: Die neue Fraktion ist gegen die Netztrennu­ng und die Sperrung der Schwarzbac­hstraße. Damit soll in einigen Wochen angefangen werden. Gibt es da noch eine Chance, das von vielen ungeliebte Projekt vom Tisch zu wischen? Die Sperrung der Schwarzbac­hstraße im vergangene­n Jahr hat man noch gut in Erinnerung. Die Polizei schrieb massenhaft Knöllchen, die Händler klagten über ausbleiben­de Kundschaft, die CDU zog die Notbremse und sorgte dafür, dass dieser Spuk vorübergeh­end beendet wurde. Die Mehrheitsv­erhältniss­e im Rat haben sich nun geändert. Es gibt 44 Sitze: Die CDU hat 16 Mitglieder, die SPD nur noch 10 statt vorher 12. Die Grünen kommen auf 5, die FDP hat 4, die AFD, UBWG und die Linken/Piraten jeweils 2. Dazu kommt ein Fraktionsl­oser und die zwei ten Brinkes. Die neue Fraktion Bürger für Mettmann könnte bei einigen Entscheidu­ngen das berühmte Zünglein an der Waage werden. Ich bin gespannt, was daraus wird.

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