Rheinische Post Mettmann

Nadal macht nach fünf Stunden das Traumfinal­e perfekt

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MELBOURNE (sid) Die Bühne ist bereitet für die Renaissanc­e des Klassikers: Als das Finale von Melbourne nach einem knapp fünfstündi­gen Fünfsatzkr­imi besiegelt war, ließ sich Rafael Nadal an der Grundlinie auf den Bauch fallen und konnte sein Glück kaum fassen. „Das bedeutet mir so viel. Ich weiß gar nicht, wie ich meine Emotionen beschreibe­n soll. Ich bin einfach nur happy, aber auch müde“, sagte der an Nummer neun gesetzte Spanier nach dem 6:3, 5:7, 7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 6:4 im Halbfinale der Australian Open gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow (Nr. 15).

Im Endspiel trifft Nadal morgen (9.30 Uhr MEZ/Eurosport) im ewigen Duell auf seinen Dauerrival­en Roger Federer (Nr. 17 der Setzliste) aus der Schweiz. „Das ist ein Privileg und ein ganz besonderes Spiel für uns beide“, sagte Nadal, nachdem er nach 4:56 Stunden seinen dritten Matchball verwandelt hatte. Der 14malige Grand-Slam-Champion steht erstmals seit Juni 2014 wieder in einem Major-Finale. „Ich hätte nicht zu träumen gewagt, dass ich nach meiner Verletzung im vergangene­n Jahr hier schon wieder so weit komme“,erklärte der 30-Jährige. Einen Tag zuvor hatte Grand-SlamRekord­champion Federer in fünf Sätzen seinen Landsmann und US- Open-Sieger Stan Wawrinka ausgeschal­tet. Im Juni 2011 standen sich Nadal und Federer (35) zuletzt im Endspiel eines Majors gegenübers­tanden. Bei den French Open in Paris gewann Sandplatzk­önig Nadal den Klassiker, den es bislang 34 Mal gegeben hat. 23 Mal siegte der Spanier, 11 Mal der Schweizer.

Federer hatte sich in Australien als der „größte Fan“des Erzrivalen Nadal geoutet. „Er ist ein unglaubli- cher Spieler. Rafa hat Schläge, die sonst niemand hat. Das macht ihn einzigarti­g und speziell“, schwärmte Federer, „ich habe in vielen Bereichen großen Respekt vor ihm.“

Nicht zuletzt, weil sich Nadal nach Blessuren immer wieder zurückgekä­mpft hat. Der auf Mallorca geborene Profi hat insgesamt schon fast zweieinhal­b Jahre verletzt pausieren müssen. Im vergangene­n Jahr zwangen Nadal Probleme mit dem Handgelenk zu Pausen. Auch Federer schwächelt­e und beendete bereits im Juni seine Saison vorzeitig.

Seit genau einem Jahr hatten die beiden Superstars nicht mehr gemeinsam bei einem der großen Turniere aufgeschla­gen. „Unser Sport hat sie vermisst. Sie sind Legenden, die Fans lieben sie“, sagte der früh gescheiter­te Weltrangli­sten-Zweite Novak Djokovic (Serbien).

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