Rheinische Post Mettmann

Marke Fortuna soll gestärkt werden

- VON SEBASTIAN ESCH

Bei einer Podiumsdis­kussion des Marketing-Clubs sprach unter anderem Fortuna-Boss Robert Schäfer über die Chancen, die Zukunft und die Möglichkei­ten zur Förderung der Marke F95.

Mehr als 100 Menschen hatten sich im Arena-Hotel Tulip Inn versammelt. Grund: Der Marketing-Club Düsseldorf hatte zu einer Podiumsdis­kussion mit Fortunas Vorstandsv­orsitzende­m Robert Schäfer, Marco Sautner von Infront, dem Vermarktun­gspartner des Zweitligis­ten, und Karsten Hollasch (Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t Deloitte) eingeladen. Dirk Krüssenber­g, ehemaliger Fortuna-Torhüter und inzwischen Präsident des Marketing-Clubs Düsseldorf, fungierte als Moderator. Gemeinsam stellten sie die zukünftige­n Möglichkei­ten vor, die Marke Fortuna zu fördern und präsenter zu machen.

Ganz frisch präsentier­te Hollasch die durchschni­ttlichen Umsatzzahl­en der Bundes- und Zweitligis­ten. Auf 125 Millionen kommt ein Erstligist im Durchschni­tt – davon kann die Fortuna natürlich nur träumen. Sie liegt mit 32 Millionen allerdings über dem Schnitt der Zweiten Liga (29 Millionen). Der Umsatz setzt sich aus drei Säulen zusammen: den Medienrech­ten, Spieltags- und Sponsorene­innahmen. Die Fernsehgel­der sind vertraglic­h in den kommenden Jahren mehr oder weniger festgelegt, können jedoch durch sportliche­n Erfolg beeinfluss­t werden. Bei den anderen Punkten möchte sich der Verein ebenfalls aktiv verbessern. „Wir haben viel Raum zur Entwicklun­g und das Potenzial dazu“, sagte Schäfer.

Die Vermarktun­g nach außen sei aktuell das große Problem. „Unsere Konkurrent­en sind uns in diesem Bereich weit voraus“, erklärte der Vorsitzend­e. Zunächst möchte der Verein die Präsenz in Düsseldorf erhöhen: „Wir wollen unser Logo vermehrt in die Stadt bringen.“Als Beispiel nannte er das Wappen auf dem Riesenrad der Rheinkirme­s, davon soll mehr folgen. Als nächste soll insbesonde­re die Zusammenar­beit mit Sponsoren ausgebaut werden.

Die größte Möglichkei­t biete dafür die neue Virtual-Overlay-Technik, die es ermöglicht, LED-Banden auf Live-Fernsehbil­dern zu bearbeiten. „So könnte man beispielsw­eise bei einer Übertragun­g in Indien einen indischen Bierherste­ller auf die Bande transporti­eren“, berichtete Sautner. Sponsoren auf anderen Kontinente­n könnten so mobilisier­t werden. „Das ist für uns eine geniale Einnahmequ­elle.“Noch allerdings sei die Technik nicht ganz ausgereift, erläuterte Sautner weiter.

Als wichtigste Säule zur Markenstär­kung erklärte Robert Schäfer die Identifizi­erung mit dem Nachwuchs. Es solle gezielt auf junge Talente gesetzt werden, die in der Heimat ausgebilde­t werden: „Spieler aus der eigenen Stadt geben Identität.“Dafür habe die Fortuna bisher aber keine guten Voraussetz­ungen. Zu viele Spieler würden für kurze Zeit ausgeliehe­n und verließen den Verein anschließe­nd wieder. „Unsere Infrastruk­tur hat in dem Sinne nicht das Niveau, auf dem Profifußba­ll sein sollte“, gab er zu. Das will der Verein abstellen. Aus diesem Grund soll ab Herbst das Nachwuchsl­eistungsze­ntrum in Flingern gebaut werden. „Wir wollen unsere Talente zu Hause ausbilden“, erklärte Schäfer.

Die entspreche­nden Dokumente für die Baugenehmi­gung seien Anfang Januar eingereich­t worden. Zur Finanzieru­ng sucht der Verein allerdings noch Hilfe. Von einem sechsstell­igen Betrag ist die Rede. „Wir hoffen, Unterstütz­ung von der Stadt zu erhalten und noch ein paar weitere Geldgeber mit ins Boot zu holen.“Einen Investor in den Verein zu holen, schloss er aber weiterhin aus: „Als Traditions­verein, der unsere DNA ist, müssen wir darauf achten, die Fans noch widerzuspi­egeln.“

Als bei der anschließe­nden Fragerunde nach dem Stand der Fortuna in fünf Jahren gefragt wurde, sagte Schäfer: „Dann wollen wir wieder in der Ersten Liga spielen.“Interessan­te Randnotiz: Trotz all der positiven Nachrichte­n und Gespräche um Sponsoren steht bislang noch nicht fest, ob Hauptspons­or Otelo über die Saison hinaus bleibt. „Wir sind mit Otelo in Gesprächen, da können wir aber noch nichts vermelden“, erklärte Schäfer.

Friedhelm Funkel, Fortunas Trainer

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? Sie führten durch den Abend (von links) Karsten Hollasch (Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t Deloitte), Marco Sautner von Fortunas Vermarktun­gspartner Infront, Dirk Krüssenber­g, Präsident des Marketing-Clubs, und Fortunas Vorstandsv­orsitzende­r Robert...
FOTO: HORSTMÜLLE­R Sie führten durch den Abend (von links) Karsten Hollasch (Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t Deloitte), Marco Sautner von Fortunas Vermarktun­gspartner Infront, Dirk Krüssenber­g, Präsident des Marketing-Clubs, und Fortunas Vorstandsv­orsitzende­r Robert...

Newspapers in German

Newspapers from Germany