Kultursalon im Künstler-Atelier
Hinrich JW Schüler zeigte Lesern unserer Zeitung, wie er Landschaften malt.
(RP) Das war eine Premiere: Beim Kultursalon der Rheinischen Post durfte man dieses Mal nicht bloß zuhören oder zusehen, sondern auch selbst machen. Der Maler Hinrich JW Schüler zeigte 16 Lesern, wie man Landschaften malt. Für jeden Gast hatte er eine leere Leinwand vorbereitet, dazu jeweils drei Pinsel und eine Auswahl an Spachteln. Auf einem Tisch stand Acrylfarbe in Literflaschen. Schürzen bot Schüler auch an: „Falls jemand ganz wilde Sachen vorhat.“
Jeden Monat findet der Kultursalon statt, es gibt Lesungen, Führungen durch Ausstellungen, Diskussionen – immer mit Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland und ihrer Geschäftsführerin Dorothée Coßmann. Nun also Kunst, und allein der Ort lohnte den Ausflug hoch nach Grafenberg. In der Villa Wandershof sind Büros und Ateliers untergebracht, und dort arbeitet auch Hinrich JW Schüler. Die zum Teil großformatigen Gemälde des gebürtigen Ostfriesen schmücken das Foyer, und die meisten Bilder zeigen Landschaften. Dabei geht es Schüler nicht um Genauigkeit, er spricht vielmehr von „ab- strakten Landschaften“, denn ihren Ursprung haben sie nicht im Diercke-Weltatlas, sondern in seiner Fantasie. Die Inspiration zu den Ansichten von Wüsten, Stränden und Wolken sammelt der 52-Jährige auf Auslandsreisen.
Schüler hat eine angenehme Art, mit seinen Gästen zu reden. „Wenn mal Farbe umkippt, macht das gar nichts. Nur auf meine Stereoanlage sollten Sie bitte aufpassen.“Er zeigt zunächst, mit welchem Trick man einen räumlichen Eindruck auf die Leinwand bekommt. Und er macht Lust aufs Ausprobieren. So stehen denn 16 erwachsene Menschen hochkonzentriert da und tragen mit breiten Pinseln Farbe auf. Es ist auffallend still, und zwischendurch lobt der eine den anderen für das, was er schon geschafft hat. Rund zwei Stunden dauert der Kursus. Das Fazit war einhellig: Schüler ist ein guter Lehrer.