Rheinische Post Mettmann

Chefarzt Walter Linde kann jetzt den Ruhestand genießen

- VON KLAUS MÜLLER

Gestern wurde er am EVK verabschie­det – und hat bereits jede Menge neue Pläne.

METTMANN „Niemals geht man so ganz“, heißt es in einem bekannten Lied von Trude Herr. Dies trifft auch auf den Ruhestand des Chefarztes der Abteilung für Anästhesie und Intensivme­dizin des Evangelisc­hen Krankenhau­ses, Dr. Walter Linde, zu. „In seiner zusätzlich­en Funktion als Ärztlicher Direktor und somit als Mitglied der Betriebsle­itung bleibt uns Dr. Linde bis zum Ende dieses Jahres erhalten“, verriet Geschäftsf­ührer Bernd Huckels.

Bernd Huckels

Für den am 31. Dezember vergangene­n Jahres in den Ruhestand getretenen Walter Linde findet Huckels lobende Worte. „Mit Dr. Linde verlässt uns ein erfahrener und überaus geschätzte­r Chefarzt, bei dem ich mich für seine langjährig­e, vertrauens­volle und hervorrage­nde Zusammenar­beit recht herzlich bedanke.“

Auch der Vorsitzend­e des Aufsichtsr­ates, Robert Wirtz, dankte Linde für sein vielfältig­es Engagement und seine Arbeit im und für das EVK Mettmann. „Er hat sich in all den Jahren mit seiner stets zielorient­ierten Arbeit und seiner Persönlich­keit in vorbildlic­her Form um das Krankenhau­s verdient gemacht.“

Linde macht keinen Hehl daraus, dass er sowohl mit einem lachenden als auch weinenden Auge in den – wohlverdie­nten – Ruhestand gehe. „Die Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und wird mir wohl zunächst sehr fehlen. Anderersei­ts fällt ein enormer Druck weg, den man in einer solch verantwort­lichen Tätigkeit über viele Jahre hatte. Dies werde ich genießen“, sagt der 65-Jährige. In Zukunft will er mit seiner Ehefrau mehr ausgedehnt­e Reisen unternehme­n. „Dies natürlich nur in dem zeitlichen Rahmen, den mir meine Tätigkeit als Ärztlicher Direktor erlaubt.“Zudem freut sich Linde darauf, dass er sich jetzt intensiver um sein Enkelkind kümmern kann. „Ich habe noch einige Pläne. Langeweile werde ich als Ruheständl­er nicht haben.“Rückbli- ckend macht er deutlich, dass er die 29 Jahre als Arzt im Evangelisc­hen Krankenhau­s in Mettmann sehr positiv sehe. „Als angenehm fand ich immer die gute kollegiale Zusammenar­beit. Da gab es keine Eifersücht­eleien mit den Kollegen der anderen Fachbereic­he. Es war ein Miteinande­r und kein Gegeneinan­der.“Am 1. Dezember 1987 trat Linde seine Chefarztst­elle in der Abteilung für Anästhesie und Intensivme­dizin im EVK an. 1994 erfolgte die Ernennung zum Ärztlichen Direktor.

Er baute im Haus 1989 die Intensivst­ation auf, hat den Bau des heutigen OP-Traktes und des Kreißsaalb­ereiches vorabgetri­eben und den in 2013 abgeschlos­senen Neu- und Erweiterun­gsbau mitbegleit­et. In all den Jahren im EVK sei viel passiert. Allein die Zahl der Anästhesie­n habe sich von anfangs 1000 auf heute 5000 erhöht.

„Als Anästhesis­t habe ich mich immer als Arzt zwischen den Abteilunge­n gefühlt. Allein schon deshalb, weil ich Patienten aus allen operativen Abteilunge­n versorgt habe.“Er sei Schnittste­lle und Ansprechpa­rtner gewesen. Keinen Hehl macht er daraus, dass ihm bei allen seinen vielfältig­en Aufgabenst­ellungen der Bereich Notfallmed­izin ganz besonders am Herzen lag.

„Als Notarzt unterwegs zu sein, das hat mir immer viel Spaß gemacht. Trotz meiner Tätigkeit als Chefarzt und Ärztlicher Direktor bin ich bis vor fünf Jahren noch Notarzt gefahren.“Zuständig war er für die Koordinati­on des Notarztdie­nstes und uns als Fachberate­r für die Notfallmed­izin im Kreis Mettmann.

Geschätzt wurde Linde in all den Jahren bei den Kollegen und Patienten für seine fachliche Expertise, Loyalität und Menschlich­keit.

„Als Ärztlicher Direktor und somit als Mitglied der Betriebsle­itung bleibt er uns bis zum Jahresende erhalten“

Geschäftsf­ührer

 ?? RP-FOTO: DJ ?? Geschäftsf­ührer Bernd Huckels (links) verabschie­dete jetzt den Ärztlichen Direktor des evangelisc­hen Krankenhau­ses Mettmann, Walter Linde.
RP-FOTO: DJ Geschäftsf­ührer Bernd Huckels (links) verabschie­dete jetzt den Ärztlichen Direktor des evangelisc­hen Krankenhau­ses Mettmann, Walter Linde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany