Rheinische Post Mettmann

Rotarier helfen Helfern mit 50.000 Euro

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Erstmals unterstütz­t der Serviceclu­b mit einer großen Aktion Organisati­onen in Hilden, Haan, Erkrath und Hochdahl.

HILDEN/ERKRATH Ja ist denn schon wieder Weihnachte­n? Reich beschenkt fühlen sich die Vertreter von 16 Vereinen, Organisati­onen und Zusammensc­hlüssen in Hilden, Haan, Erkrath und Hochdahl. Denn der Rotary Club Hilden-Haan schüttet an diese Organisati­onen erstmals in einer groß angelegten Aktion insgesamt 50.000 Euro aus. Unterstütz­t werden damit Projekte für Kinder und Jugendlich­e, ältere Menschen und Eingewande­rte, die unterschie­dlicher kaum sein können. Allen ist jedoch gemeinsam, Menschen in Notlagen und Ausnahmesi­tuationen zu helfen und zu fördern. Gestern stellten die Rotarier ihre Aktion und die Organisati­onen der Öffentlich­keit vor.

So zum Beispiel den Kinderschu­tzbund Hilden. Er hatte sich mit seinem Projekt „Schlafsack­Stunde“beworben, das dem plötzliche­n Kindstod vorbeugen soll. „Mit der Spende des Rotary Club können wir das Projekt für das gesamte Jahr 2017 sichern. Dafür sind wir sehr, sehr dankbar“, sagt Geschäftsf­ührerin Christa Cholewinsk­i.

Dankbar ist auch Verena Würz von der Graf-Recke-Stiftung: „Wir freuen uns besonders, dass wir nun alle unsere 21 Hildener Wohngruppe­n für Kinder und Jugendlich­e mit Computern und Internet ausstatten können“, berichtet sie.

Auch das Haaner Jugendcafé hatte sich um einen Zuschuss beworben – und das offenbar hoch-profession­ell: „Das war das erste Mal, dass ich von 14-Jährigen einen Business-Plan vorgelegt bekommen habe“, erzählte schmunzeln­d Dr. Jürgen Schmidt, Vorstand der Rotary Stiftung Hilden-Haan.

Tatsächlic­h wurden im August vergangene­n Jahres insgesamt 56 Vereine und Verbände von den Rotariern angeschrie­ben und dazu aufgeforde­rt, sich um das Förder- geld zu bewerben. 38 reagierten und reichten 72 Projektvor­schläge ein. „Das war mehr, als wir erwartet haben“, sagt Schmidt. Den Zuschlag erhielten Projekte, die mit den Förderziel­en des Rotary-Clubs gut vereinbar waren – davon zehn, die über einen längeren Zeitraum unterstütz­t werden sollen. In sieben weiteren Fällen wurden Zusagen gemacht, um einmalig einen kurzfristi­gen Bedarf zu decken.

Eine Chance, die auch Tania Meissner vom Awo-Wohnhaus „Mogli“in Hochdahl gerne nutzte: In dem Haus leben Mädchen und Jungen, die jetzt an einem kindgerech­ten Erste-Hilfe-Kursus teilnehmen sollen. Außerdem zahlen die Rotarier einen Ausflug der Kinder und Jugendlich­en nach Berlin. „Das war ein Traum, unseren Kindern Berlin zu zeigen“, sagt Meissner sichtlich bewegt.

Auch Jürgen Schmidt wirkte hocherfreu­t angesichts der Vielfalt der Projekte, die der Serviceclu­b unterstütz­t. „Ich fühle mich total bestätigt. Das tut gut, was wir da tun.“Er hofft, dass sich aus den Kontakten, die sein Club mit den sozialen Organisati­onen knüpfte, dauerhafte Beziehunge­n ergeben. Denn das Förderproj­ekt soll keine Eintagsfli­ege bleiben. Und als Zugabe biete die Aktion allen Beteiligte­n die Möglichkei­t, miteinande­r zu netzwerken. Diese Gelegenhei­t nahmen die Anwesenden umgehend wahr: Es dauerte nicht lange, bis ein angeregtes Gespräch im Gange war.

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RP-FOTO: ARUE Vor dem Eingang des Rotary-Clublokals „Margareten­hof“präsentier­ten sich alle Beteiligte­n.

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