Rheinische Post Mettmann

Sonntagsöf­fnung: Stadt droht Klage

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(arl) Die Gewerkscha­ft Verdi möchte die verkaufsof­fenen Sonntage vom Verwaltung­sgericht untersagen lassen. Sollte der Stadtrat am 2. Februar die acht geplanten Termine für 2017 beschließe­n – was als wahrschein­lich gilt – will die Gewerkscha­ft Klage einreichen. „Unsere Prüfungen haben klar ergeben, dass die Öffnungen gegen die Rechtsprec­hung verstoßen“, sagt Geschäftsf­ührerin Stephanie Peifer.

Die Gewerkscha­ft beklagt die zusätzlich­e Belastung für Mitarbeite­r. Laut Gesetz sind die Termine nur unter strengen Bedingunge­n möglich. So muss ein besonderer Anlass angegeben werden, etwa eine Messe. Dabei muss laut Rechtsprec­hung der Anlass mehr Besucher anziehen als die Öffnung. Verdi hält das bei den Düsseldorf­er Plänen für nicht gegeben. Insbesonde­re zwei Termine seien rechtswidr­ig: Der 2. April mit der Beauty-Messe „Top Hair“und der 7. Mai mit dem Benrather Mai-Markt. Diese Anlässe erfüllten „bei weitem nicht die rechtliche­n Anforderun­gen“, so Verdi. In etlichen anderen Kommunen hatte Verdi bereits Erfolg. Auch im Stadtrat gab es wegen der Beauty-Messe Bedenken: Die Grünen verweigern diesem Termin ihre Zustimmung.

Der Hauptgesch­äftsführer des Handelsver­bandes NRW, Peter Achten, betont, dass die Regelung bereits ein Kompromiss sei. „Wir gehen davon aus, dass die Stadt sich auf die rechtliche­n Anforderun­gen eingestell­t hat.“Achten sagt, der Handel müsse auf die veränderte­n Lebens- und Konsumgewo­hnheiten reagieren. „Wenn die Sonntagsöf­fnung wegfällt, geht der Umsatz an Geschäfte hinter der holländisc­hen Grenze oder Online-Händler.“Auch von der Stadt heißt es, die Planungen seien das Ergebnis langer Abwägungen, man gehe davon aus, dass sie auch vor Gericht standhalte­n.

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