Das duale Studium und seine Varianten
Klassischerweise kombiniert das duale Studium einen Bachelor-Abschluss mit einer Berufsausbildung. Hinter dem Begriff verbergen sich allerdings durchaus unterschiedliche Modelle.
Zwei Tage an der Uni, zwei Tage im Betrieb, dazu noch Zeit an der Berufsschule – so sieht das klassische duale Studium aus, bei dem man am Ende nicht nur über einen Bachelorabschluss, sondern auch über eine abgeschlossene Ausbildung verfügt. Ein Angebot für alle, denen reine Theorie an den Hochschulen zu wenig ist, und die ohne Zeitverlust Karriere in einem Unternehmen machen möchten. Und das duale Studium boomt: Die Zahl der dualen Studiengänge hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. Ein Überblick über die Angebote in der Region: Maschinenbau An der Hochschule Niederrhein wurde das Duale Studium im Jahr 1982 quasi erfunden – und zwar unter dem Namen „Kooperative Ingenieurausbildung (KIA)“. Es verbindet – ganz klassisch – ein wissenschaftliches Studium mit einer in der Regel verkürzten betrieblichen Ausbildung in den ersten beiden Studienjahren und führt zu einem Doppelabschluss (Bachelorgrad und Gesellenbrief). In dem Bachelorstudiengang Maschinenbau – Konstruktion und Entwicklung – erlernen die Studenten die klassische Ingenieursdisziplin der Produktentwicklung vom Entwurf einer Lösungsidee bis zur detaillierten konstruktiven Umsetzung.
Eine andere Möglichkeit der Verbindung von Theorie und Praxis gibt es an der Hochschule Niederrhein ebenfalls: das Trainee-Studium. Es verbindet ein wissenschaftliches Studium mit regelmäßigen Praxisphasen im Unternehmen ohne begleitende Berufsausbildung. Es gewährleistet somit eine Betriebsbindung des Studierenden über die gesamte Studiendauer. Darüber hinaus bezieht es Studierende in Industrieprojekte sowie unternehmensspezifische Abläufe unterschiedlicher Organisationseinheiten ein.
www.hs-niederrhein.de Taxation Der duale Studiengang „Taxation“, also „Steuern“, an der Hochschule Düsseldorf verzahnt in optimaler Weise die Berufsausbildung zu Steuerfachangestellten mit einem betriebswirtschaftlichen Hochschulstudium mit der Praxis in einer Kanzlei. Die Studenten erreichen beide Abschlüsse in deutlich verkürzter Zeit bei gleichzeitig durchgängiger praktischer Tätigkeit in einer Steuerberatungs-Kanzlei mit entsprechender Vergütung. Gleichzeitig ist als Berufsschule auch das Max-Weber-Berufskolleg in Düsseldorf eingebunden.
www.hs-duesseldorf.de BWL Die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Mettmann bietet die Bachelor-Studiengänge Betriebswirtschaft (BWL), International Business (IBS), Wirtschaftsinformatik, Angewandte Informatik und Wirtschaftsrecht als duales Studium an. Dies beinhaltet dort den Wechsel von Theoriequartalen an der FHDW und Praxisquartalen in Unternehmen. Dabei entscheidet der Studierende selbst, ob er ein festes Partnerunternehmen für die Dauer von drei Jahren wählt, oder verschiedene Unternehmen kennenlernen möchte.
Die Studierenden lernen während ihres BWL-Studiums die Organisation und das Management einer Unternehmung kennen. In der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre werden zentrale Unternehmensfunktionen als Vorbereitung auf vertiefende Module umrissen. Soziale Arbeit Wie vermittelt man zwischen zerstrittenen Familienmitgliedern? Wie schafft man Chancengleichheit? Welche rechtliche Voraussetzung gibt es bei der Gewährung von Asyl? Wie baut man Qualitätsmanagement in sozialen Einrichtungen auf? Ziel des dualen Studiums „Soziale Arbeit“an der IUBH ist es, die Studenten auf die verschiedensten Fach- und Führungsaufgaben im Berufsfeld der sozialen Arbeit vorzubereiten.
Die Studenten absolvieren die Hälfte ihres Studiums direkt in der Praxis: Im dualen Modell erhalten sie im Rahmen diverser Praxisprojekte schon ab dem ersten Semester Berufserfahrungen und bauen sich gleichzeitig ein berufliches Netzwerk auf. Im wöchentlichen Wechsel wird studiert und im Partnerunternehmen gearbeitet. Die Unternehmen übernehmen auch die Studiengebühren.
www.iubh-dualesstudium.de Hotel Management Mit dem dualen Bachelor Hotel Management (B.A.) an der IST Hochschule in Düsseldorf absolvieren die Studenten eine betriebliche Ausbildung in Kombination mit einem akademischen Fernstudium. Den Großteil der Studienzeit verbringen die Studenten im Unternehmen und werden dort in die betrieblichen Abläufe integriert. Das im Studium (zu Hause und in Düsseldorf) erworbene Fachwissen kann so direkt in die Berufspraxis übertragen werden. Im Studium erwerben die Studenten fundiertes wirtschaftswissenschaftliches und branchenspezifisches Know-how, ein integriertes Verständnis der Hotelbranche, Kenntnisse über die internationalen ökonomischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge, fachliche, methodische und soziale Kompetenzen sowie die Fähigkeit, zentrale Geschäftstätigkeiten operativ, strategisch und eigenverantwortlich zu bearbeiten.
www.ist-hochschule.de