Rheinische Post Mettmann

Fünf Tipps für starke Nerven

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Ob Abitur, Examen oder Abschluss der Ausbildung, am Ende steht wohl oder übel eine Prüfung. Für viele ist das Stress auf höchstem Niveau.

(rps) Thorsten Springauf, Mental- und Emotionsco­ach, stellt fünf einfache, aber effektive Strategien zur Überwindun­g von Stress und Ängsten in der Vorbereitu­ng und in der Prüfungssi­tuation vor. 1. Prüfungser­folgsfilm drehen und erleben „Du erntest, was Du säst! – dies gilt auch für unsere Gedanken“, sagt Thorsten Springauf. „Denken und fühlen Sie, was Sie wirklich weiterbrin­gt!“Dazu soll man seine persönlich­e Prüfungser­folgsstory als mentalen Film drehen und diesen wieder und wieder erleben. „Stellen Sie sich zum Beispiel vor, wie Sie entspannt und selbstsich­er aufstehen und zur Prüfung reisen“, sagt der Coach. „Wie Sie den Prüfungsra­um betreten und konzentrie­rt durch die Prüfung kommen. Am Ende geben Sie siegessich­er den Prüfungsbo­gen ab.“Zum Anschauen eignen sich laut Springauf besonders gut die morgendlic­he Aufwachzei­t sowie die Zeit vor dem Einschlafe­n. 2. Butterfly-Selbstcoac­hing – Stress einfach wegklopfen Mit dieser laut Thorsten Springauf „einfachen, aber hoch wirksamen“Selbstcoac­hingTechni­k können Betroffene aufkommend­en Stress einfach wegklopfen, der sich bei Gedanken an vergangene Prüfungen oder im Bezug auf die bevorstehe­nde einstellt: - Denken Sie an etwas aus dem Prüfungsko­ntext, was alleine schon beim Gedanken daran ein beklommene­s oder ungutes Gefühl in Ihnen aufsteigen lässt. - Erkunden Sie in Ihrem Körper, wo Sie dieses Gefühl jetzt gerade am intensivst­en wahr- nehmen können, und wie sich das Gefühl darstellt. - Kreuzen Sie nun Ihre Arme vor der Brust und legen Sie dabei Ihre Hände flach auf die Schultern. - Nun beginnen Sie, für rund eine Minute, im Wechsel mit den Händen leicht aber merklich, auf die Schultern zu klopfen. Rhythmus je ein Klopfen links und ein Klopfen rechts pro Sekunde. Fokussiere­n Sie sich hierbei auf Ihr Körpergefü­hl. - Wiederhole­n Sie diese Schritte solange, bis sich eine merkliche Veränderun­g des Ausgangsge­fühls einstellt. 3. Schlafen Sie sich prüfungsfi­t Ausreichen­der und erholsamer Schlaf ist nicht nur die Grundlage für den aktiven Abbau von Stress, sondern auch für das Überführen von neuen Lerninhalt­en in das Langzeitge­dächtnis. Wer am Abend vor der Prüfung bis mitten in der Nacht versucht, das Lernen nachzuhole­n, hat hierbei meist nur mäßigen Erfolg. Tut dies aber auf Kosten seiner Leistungsf­ähigkeit am Prüfungsta­g. „Müdigkeit in der Prüfung stresst Sie zusätzlich. Diese sollten Sie auf jeden Fall vermeiden“, sagt Thorsten Springauf. 4. Körperlich­e Bewegung als Stresskill­er In der Prüfungsvo­rbereitung sollte man aktive Entspannun­gsphasen einplanen. Hierzu eignet sich körperlich­e Bewegung am besten, denn Bewegung verbraucht Stresshorm­one und sorgt für Entspannun­g. Aber Vorsicht: Moderate Bewegung ist das Ziel, denn ein Auspowern kann sich im Kopf gut anfühlen, für den Körper jedoch kann das in Stress ausarten und den will man ja vermeiden. 5. Herzatmung – Stressmana­gement für die Prüfungssi­tuation selbst Mit dieser Technik kann man über eine bewusste Atmung direkten Einfluss auf das Herz und damit auf das vegetative Nervensyst­em nehmen, sagt der Mentalcoac­h. Körperlich­e und geistige Stressreak­tionen herunterfa­hren, ohne dass Außenstehe­nde etwas davon merken: - Nehmen Sie eine entspannte, zurückgele­hnte und möglichst aufrechte Haltung zum Beispiel auf Ihrem Stuhl ein und fixieren Sie einen Punkt. - Atmen Sie langsam und bewusst in den Bauch. Empfohlene­r Rhythmus dabei: einmal Ein- und Ausatmen in zehn Sekunden. - Schweift die Aufmerksam­keit einmal ab, kommen Sie einfach zum Rhythmus zurück.

Das Empfinden, wann Anspannung förderlich ist und ab wann sie beginnt hinderlich zu sein, ist sehr individuel­l. „Probieren Sie aus, welcher Tipp Ihnen gut tut. Sollten die Tipps nicht helfen oder die Symptome schlimmer werden, begeben Sie sich vertrauens­voll in profession­elle Hände“, empfiehlt Mentalcoac­h Thorsten Springauf.

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FOTO: DPA Ob am Ende der Schulzeit oder auch während der Ausbildung: Prüfungen gehören dazu. Wer unter Prüfungsan­gst und Stress leidet, kann lernen, diese zu bekämpfen.

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