Thorwirth „gefühlter Sieger“beim Meeting
Beim internationalen PSD-Leichtathletik-Fest durften sich gestern viele lokale Sportler präsentieren.
Der Fortschritt spielt für die Organisatoren des PSD Meetings eine wichtige Rolle und war bei der zwölften Austragung unverkennbar. Zum einen ist der Veranstalter bei seiner Athletensuche in neue Regionen (wie die Karibik) vorgedrungen und zur Säule der „IAAF World Indoor Tour“avanciert, zum anderen wurde der Identifikationsfaktor stärker hervorgehoben als je zuvor.
Rund 60 lokale Athleten durften sich auf der großen Meeting-Bühne präsentieren, davon starteten drei von ihnen sogar im Hauptprogramm über 3000 Meter. Für Maximilian Thorwirth (SFD), Toni Riediger und Philipp Baar (beide ART) war es aber weniger ein Rennen gegen die hochkarätige afrikanische Konkurrenz, sondern vielmehr gegen den inneren Schweinehund. Dies bekam das Trio, das mit Risiko die DM-Norm (8:16,00 Minuten) zu attackieren versuchte, auch knallhart zu spüren.
Während Riediger seinen Lauf vorzeitig beenden musste, wurde Thorwirth am Ende seinem Ruf als „Kettenhund“gerecht. Der SFDAthlet biss sich an die Fersen von Baar (8:29,74 Minuten) und wurde mit 8:26,53 Minuten bester Düsseldorfer. „Ich habe schnell gemerkt, dass die Norm heute nicht möglich ist, weil wir sukzessive an Zeit verloren haben. Da hat nach meiner Verletzungspause einfach die Kraft gefehlt“, meinte Thorwirth, der sich trotzdem als gefühlter Sieger sah. „Maximal die DM in Nürnberg kam an diese Atmosphäre heran. Ich habe von allen Ecken meinen Na- men rufen gehört und bin happy, die für mich bestmögliche Zeit im Heimrennen gelaufen zu sein.“
Neben Thorwirth war Baar auch nicht gänzlich unzufrieden. Vor kurzem hat er sein Studium in den USA beendet, hat geheiratet und ist nach Deutschland gezogen. „Heute hat mich der Stress einfach eingeholt.“Pure Freude war den Mitgliedern der ASC-Staffel anzusehen. Im prestigeträchtigen Schülerduell, das die Stimmung im Vorprogramm anheizte, krönte sich das Team in 1:56,07 Minuten zum „Derbysieger“. Weitere Erfolge feierten der deutsche U18-Zehnkampfmeister Maximilian Kluth (ART/23,12 Sekunden) und Janet Twum-Barimah (ASC/26,48) über 200 m.
Erstmalig bekamen 16 Schultalente die Gelegenheit, den Nervenkitzel eines Top-Events zu erfahren. Hintergrund ist ein seit 2003 in den Schulen installiertes städtisches Förderprogramm, bei dem primär die Sportmotorik der Kinder untersucht wird. Gleichzeitig entwickelte sich die Idee, das Prozedere zur Talentsichtung zu nutzen. Da eins der Module die Grundschnelligkeit betrifft, wurden die acht antrittsschnellsten Mädchen und Jungen auserkoren, ihr Können beim Meeting zu präsentieren.
Obwohl der Startschuss in den beiden 30-Meter-Rennen aufgrund der verspäteten Rückmeldung über die Stadionboxen große Verwirrung stiftete und das Rennen verlangsamte, gab es in David Lammerting (6,45 Sekunden) und Cosima Sacco (6,08 Sekunden) zwei strahlende Sieger, die sicher gern wiederkommen würden.