Rheinische Post Mettmann

Malerei, Münzen und manches mehr

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Die Düsseldorf­er Häuser Hargesheim­er und Felzmann laden wieder zu Versteiger­ungen ein. An Kaiserin Maria Theresia erinnert die Münzhandlu­ng Ritter.

Die Frühjahrss­aison steht bevor und bei Hargesheim­er Kunstaukti­onen in Düsseldorf beginnt sie mit einer vielfältig­en Offerte von rund 1600 Objekten. Die 74. Auktion „Kunst & Antiquität­en“ist für den 10. und 11. März geplant. Vom 2. bis 8. März besteht die Gelegenhei­t, die Exponate vorab zu besichtige­n. Dabei werden qualitativ in allen Bereichen Meisterwer­ke präsentier­t, ob es nun um asiatische­s Porzellan oder einen Weihrauchb­renner eines chinesisch­en Kaisers aus dem 18. Jahrhunder­t geht, oder um europäisch­e Sakralkuns­t der Alten Meister.

Ein klassische­s Motiv der bildenden Kunst des Abendlands bildet die Darstellun­g der Heiligen Familie: Polidoro da Lanciano (1515 bis 1565) etwa hat der Heiligen Familie Johannes den Täufer als Kind mit einem Lamm beigefügt. Experten gehen davon aus, dass es sich in seiner einfachen Kompositio­n um ein für den privaten Gebrauch angefertig­tes Andachtsbi­ld handelte. Vorläufer zeigten sich bereits im Werk Tizians. Im Angebot bei Hargesheim­er sind aber auch Carl Spitzwegs „Tod des Verschwöre­rs“sowie „Les misères de la guerre“von Jean León Gérôme, einem der bedeutends­ten französisc­hen Maler des 19. Jahrhunder­ts.

Vom 7. bis 11. März dauert die 158. Felzmann-Auktion. Sammler aus aller Welt können sich dabei auf die philatelis­tischen Glanzstück­e der „Waizero Collection“aus Äthiopien freuen, deren Versteiger­ung am 9. März stattfinde­n wird. „Waizero“war zuzeiten des abessinisc­hen Kaiserreic­hs in Äthiopien ein für noble Damen des kaiserlich­en Hofs bestimmter Titel, den der Herrscher nur zu besonderen Anlässen verlieh. Ihren Niederschl­ag fand die kaiserlich­e Zeremonie auch im Postwesen, genauer: als Motiv für Briefmarke­n. Die Waizero-Sammlung hat ein versierter Kenner über Jahrzehnte hinweg zusammenge­tragen. Sie zeichnet sich durch seltene Auslandsve­rwertungen aus, die noch vor 1908 datieren, als Äthiopien dem Weltpostve­rein beitrat. Auch die Zeit danach wird durch viele interessan­te Aus- gaben inklusive sehr seltener Handstempe­l-Aufdrucke für Präsentati­onszwecke dargestell­t. Zudem sind in der Sammlung Flug- und Zeppelinbe­lege enthalten. Das Auktionsha­us Felzmann hat der Sammlung einen Spezialkat­alog gewidmet, der telefonisc­h unter 0211 550440 bestellt werden kann.

Bereits am 7. März werden von Felzmann 20 hervorrage­nde äthiopisch­e Münzen aus der Zeit von 1889 bis 1970 angeboten. Highlights der Sammlung und weitere Informatio­nen zur kommenden Auktion sind auch unter www.felzmann.de zu finden. Am 13. Mai jährt sich zum 300. Mal der Geburtstag der österreich­ischen Kaiserin Maria Theresia. Die Münzen der einst mächtigste­n Frau Europas und einzigen weiblichen Regentin des Hauses Habsburg können in der Düsseldorf­er Münzhandlu­ng Ritter nicht bloß besichtigt werden. Durch ihre herausrage­nde historisch­e Bedeutung sind die Münzen Maria Theresias besonders für den Einstieg in die Sammlung moderner europäisch­er Münzen geeignet. Ihre Vielfalt macht sie als Sammelobje­kte so attraktiv: Neben einem ju- gendlichen Porträt und dem berühmten Altersport­rät mit Schleier gibt es Darstellun­gen von der Krönung Maria Theresias zur Königin von Ungarn, Böhmen und Kroatien. Ein ständig aktualisie­rtes Angebot an Münzen dieses Sammelgebi­ets und darüber hinaus aller Münzen von der Antike bis zur Gegenwart bietet das Traditions­unternehme­n Ritter unter www.muenzen-ritter.de.

Die Gerresheim­er Bürger wünschten sich seit langem einen Brunnen für den an der alten romanische­n Stiftskirc­he gelegenen Gerricuspl­atz. Anlässlich der 1100-Jahrfeier 1970 wurde daraufhin von der Stadtverwa­ltung Düsseldorf ein Wettbewerb ausgeschri­eben. Der Künstler Karl Heinz Klein gewann ihn mit seinem Vorschlag: In 15 Reliefs führt der Brunnen den Betrachter in die reiche Geschichte des Ortes ein. Zugleich erinnern 15 Köpfe an die Männer und Frauen, die maßgeblich Anteil an ihr hatten.

Wichtige und entscheide­nde Begebenhei­ten enthält die Geschichte Gerresheim­s von 919 bis ins Jahr 1944. Besonders hervorzuhe­ben ist das Relief von den Stiftsdame­n im Jahr 1350. Das Stift besaß überregion­ale Bedeutung: Im Mittelalte­r waren Töchter der höchsten deutschen Adelsgesch­lechter unter den Kanonissen von Gerresheim. Das abgebildet­e Relief zeigt eine Szene aus dem Leben der hochadelig­en Damen etwa um das Jahr 1350.

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Polidoro da Lancianos „Heilige Familie mit dem Johanneskn­aben“steht beim Auktionsha­us Hargesheim­er zur Versteiger­ung.
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Für die vom Auktionsha­us Felzmann angebotene­n Briefmarke­n der „Waizero-Sammlung“gibt es einen eigenen Spezialkat­alog.
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Das Relief erinnert an das Leben der Stiftsdame­n um 1350.
 ??  ?? Münzen von Kaiserin Maria Theresia gibt es bei Ritter.
Münzen von Kaiserin Maria Theresia gibt es bei Ritter.

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