Gladbach spaziert ins Viertelfinale
In Fürth lässt die niederrheinische Borussia nichts anbrennen. Beim 2:0 spielt sie lange in Überzahl.
FÜRTH Der Sportpark Ronhof in Fürth ist derzeit eine Baustelle. Zumindest seine Haupttribüne. Eine sicherheitstechnische Modernisierung sorgt dafür, dass bei der Spielvereinigung Greuther Fürth die Fans momentan nur auf drei Seiten für Stimmung sorgen können. Das taten sie jedoch nach Kräften, um den Zweitligisten gestern Abend im Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Mönchengladbach zu unterstützen. Alle Anfeuerung half indes nicht, die Überraschung gegen die Gladbacher zu schaffen. Der Bundesligist
„Wir sind erfahren genug, uns sollte nichts
überraschen“
Dieter Hecking
Mönchengladbacher Trainer
wurde seiner Favoritenrolle gerecht und gewann 2:0. Dabei spielte Borussia 72 von 90 Minuten in Überzahl und musste in der ersten von bis zu sechs Englischen Wochen hintereinander keineswegs an die Kraftreserven gehen.
„Wir sind im Pokal erfahren genug, dass uns nichts überraschen sollte“, hatte Gladbachs Trainer Dieter Hecking vor der Partie gesagt. 100 Prozent Einsatz vorausgesetzt, sollte der Einzug in das Viertelfinale gelingen. Und seine Mannschaft ging die Aufgabe mit der nötigen Ernsthaftigkeit an. Auf zwei Positionen hatte Hecking seine Startformation im Vergleich zum 3:0-Erfolg vom vorigen Samstag gegen den SC Freiburg verändert. Fabian Johnson ersetzte André Hahn auf der Außenposition, und Josip Drmic rückte für den angeschlagenen Raffael in die erste Elf.
Die Personalwechsel in der Offensive wirkten sich indes nicht negativ aus. Schon in der achten Minute hätte Oscar Wendt die Borussia in Führung schießen können, sein Schuss nach schöner Vorarbeit durch Drmic klatschte indes an den Außenpfosten. Vier Minuten später holte der schwedische Linksverteidiger aber Verpasstes nach und traf nach Pass von Johnson ins lange Eck. Es mag vielleicht ein gutes Omen für die Gladbacher sein, dass Wendt zuvor erst ein Pokaltor erzielt hatte – bei Hertha BSC in der Saison 2011/12, in der für Borussia erst im Halbfinale Endstation war. Schon beim letzten Auftritt der Gladba- cher im Ronhof hatte Wendt getroffen, am 11. November 2012 siegte Borussia beim Bundesliga-Aufsteiger 4:2. Damals spielte der Gast 70 Minuten in Überzahl, und auch diesmal dezimierte sich Fürth früh, als Adam Pinter im Mittelfeld Christoph Kramer mit offener Sohle zu Fall brachte und Schiedsrichter Bastian Dankert die Rote Karte zückte. Keine guten Voraussetzungen für die Gastgeber. Und der Favorit vom Niederrhein tat seinen Teil, um auch keine Hoffnung mehr aufkom- men zu lassen. Zwar scheiterten nach einer halben Stunde Thorgan Hazard und Drmic noch an Torwart Sascha Burchert. Doch wenig später war Fürths zweiter Torwart, der nur im Pokal seine Einsätze erhält, ein zweites Mal geschlagen. Hazard verwandelte einen Foulelfmeter souverän.
In der zweiten Hälfte beschränkte sich das Geschehen auf die Frage, wie viel Selbstvertrauen Borussia mit nach Hause nehmen und wie wenig Energie sie verschwenden würde. Die Antworten: Nach dem dritten Sieg in Folge dürfte die Brust breiter werden, aber es blieb eine Pflichtaufgabe. Meist ließ Gladbach den Ball nach der Pause ansehnlich laufen, Drmic verpasste nach Hazards Flanke das dritte Tor. Fürth kam zu kleineren Chancen, die am Ergebnis allerdings nicht mehr änderten. Hecking wechselte schließlich durch, brachte André Hahn und Patrick Herrmann. In der Schlussphase durfte sich Youngster Laszlo Bénes über sein Profidebüt freuen.