Rheinische Post Mettmann

Gladbach spaziert ins Viertelfin­ale

- VON THOMAS GRULKE

In Fürth lässt die niederrhei­nische Borussia nichts anbrennen. Beim 2:0 spielt sie lange in Überzahl.

FÜRTH Der Sportpark Ronhof in Fürth ist derzeit eine Baustelle. Zumindest seine Haupttribü­ne. Eine sicherheit­stechnisch­e Modernisie­rung sorgt dafür, dass bei der Spielverei­nigung Greuther Fürth die Fans momentan nur auf drei Seiten für Stimmung sorgen können. Das taten sie jedoch nach Kräften, um den Zweitligis­ten gestern Abend im Pokal-Achtelfina­le gegen Borussia Mönchengla­dbach zu unterstütz­en. Alle Anfeuerung half indes nicht, die Überraschu­ng gegen die Gladbacher zu schaffen. Der Bundesligi­st

„Wir sind erfahren genug, uns sollte nichts

überrasche­n“

Dieter Hecking

Mönchengla­dbacher Trainer

wurde seiner Favoritenr­olle gerecht und gewann 2:0. Dabei spielte Borussia 72 von 90 Minuten in Überzahl und musste in der ersten von bis zu sechs Englischen Wochen hintereina­nder keineswegs an die Kraftreser­ven gehen.

„Wir sind im Pokal erfahren genug, dass uns nichts überrasche­n sollte“, hatte Gladbachs Trainer Dieter Hecking vor der Partie gesagt. 100 Prozent Einsatz vorausgese­tzt, sollte der Einzug in das Viertelfin­ale gelingen. Und seine Mannschaft ging die Aufgabe mit der nötigen Ernsthafti­gkeit an. Auf zwei Positionen hatte Hecking seine Startforma­tion im Vergleich zum 3:0-Erfolg vom vorigen Samstag gegen den SC Freiburg verändert. Fabian Johnson ersetzte André Hahn auf der Außenposit­ion, und Josip Drmic rückte für den angeschlag­enen Raffael in die erste Elf.

Die Personalwe­chsel in der Offensive wirkten sich indes nicht negativ aus. Schon in der achten Minute hätte Oscar Wendt die Borussia in Führung schießen können, sein Schuss nach schöner Vorarbeit durch Drmic klatschte indes an den Außenpfost­en. Vier Minuten später holte der schwedisch­e Linksverte­idiger aber Verpasstes nach und traf nach Pass von Johnson ins lange Eck. Es mag vielleicht ein gutes Omen für die Gladbacher sein, dass Wendt zuvor erst ein Pokaltor erzielt hatte – bei Hertha BSC in der Saison 2011/12, in der für Borussia erst im Halbfinale Endstation war. Schon beim letzten Auftritt der Gladba- cher im Ronhof hatte Wendt getroffen, am 11. November 2012 siegte Borussia beim Bundesliga-Aufsteiger 4:2. Damals spielte der Gast 70 Minuten in Überzahl, und auch diesmal dezimierte sich Fürth früh, als Adam Pinter im Mittelfeld Christoph Kramer mit offener Sohle zu Fall brachte und Schiedsric­hter Bastian Dankert die Rote Karte zückte. Keine guten Voraussetz­ungen für die Gastgeber. Und der Favorit vom Niederrhei­n tat seinen Teil, um auch keine Hoffnung mehr aufkom- men zu lassen. Zwar scheiterte­n nach einer halben Stunde Thorgan Hazard und Drmic noch an Torwart Sascha Burchert. Doch wenig später war Fürths zweiter Torwart, der nur im Pokal seine Einsätze erhält, ein zweites Mal geschlagen. Hazard verwandelt­e einen Foulelfmet­er souverän.

In der zweiten Hälfte beschränkt­e sich das Geschehen auf die Frage, wie viel Selbstvert­rauen Borussia mit nach Hause nehmen und wie wenig Energie sie verschwend­en würde. Die Antworten: Nach dem dritten Sieg in Folge dürfte die Brust breiter werden, aber es blieb eine Pflichtauf­gabe. Meist ließ Gladbach den Ball nach der Pause ansehnlich laufen, Drmic verpasste nach Hazards Flanke das dritte Tor. Fürth kam zu kleineren Chancen, die am Ergebnis allerdings nicht mehr änderten. Hecking wechselte schließlic­h durch, brachte André Hahn und Patrick Herrmann. In der Schlusspha­se durfte sich Youngster Laszlo Bénes über sein Profidebüt freuen.

 ?? FOTO: DPA ?? Glückwünsc­he für den Mönchengla­dbacher Thorgan Hazard (10), der den Elfmeter zum 2:0 verwandelt­e.
FOTO: DPA Glückwünsc­he für den Mönchengla­dbacher Thorgan Hazard (10), der den Elfmeter zum 2:0 verwandelt­e.

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