Rheinische Post Mettmann

Professor lehrt, rockt, fliegt und segelt

- VON UWE REIMANN

Gregor Sandhaus lehrt über künstliche Intelligen­z. Daneben hat er noch ein paar andere Hobbys.

KREIS METTMANN Tausendsas­sa? Ja, irgendwie ist er das schon, denn zeitliche Spielräume, in denen der Mann mit den wachen Augen nichts mit sich anzufangen weiß, gibt es nicht. Gregor Sandhaus ist Professor für Wirtschaft­sinformati­k und lehrt an der Fachhochsc­hule der Wirtschaft (FHDW) in Mettmann. Doch die Studenten vor sich tauscht der 51-Jährige auch gerne mal mit einer Bühne unter sich. Sandhaus spielt Keyboard in einer Rockband, tritt öfter auf Veranstalt­ungen und bei Festivals auf.

Etwas ganz anderes als seine Wirtschaft­sinformati­k, die viele zu Unrecht als dröge empfinden. Zu wenige studieren das Fach an deutschen Unis und Hochschule­n, dabei haben fertige Studenten eine JobGaranti­e. „Es gibt so viele spannende Themen wie beispielsw­eise die Künstliche Intelligen­z“, sagt er. Sandhaus forscht auf dem Gebiet seit langem, auch die Datenanaly­se ist sein Feld.

Diese Nähe zur Informatik hatte er als Junge keineswegs. In Hannover geboren und in Osnabrück aufgewachs­en, machte er erst einmal eine Banklehre bei der dortigen Kreisspark­asse. Doch das sollte nicht das Ende sein. „BWL war mir zu eindimensi­onal, also studierte ich Wirtschaft­singenieur. So hieß das damals noch.“IT? „Kein Bezug zu, erst als computerge­steuerte Werkzeugma­schinen aufkamen, begann meine Arbeit mit der IT“, erzählt Sandhaus.

Er war ein Streber, gibt er zu, „denn ich wollte gerne vieles lernen und kennenlern­en.“Er promoviert­e in Wales. Das Thema: Kostenschä­tzung im Projektman­agement mittels neuronaler Netze. Heißt: Sandhaus entwickelt­e IT-gesteuerte Datenanaly­sen, die bei der Entwicklun­g von Airbus-Flugzeugen die Produktion­skosten einzelner Teile berechnete­n. Acht Jahre arbeitete er

An der Hochschule dann als Unternehme­nsberater und für ein amerikanis­ches SoftwareUn­ternehmen. „Da habe ich richtig hartes Arbeiten erlebt.“Zwischendu­rch lockte einmal sogar eine Tätigkeit als Entwicklun­gshelfer in Addis Abeba/Äthiopien, „doch das war nicht so, wie ich mir das vorgestell­t habe.“

2007 der Wechsel zurück in die Lehrtätigk­eit als Professor der Wirtschaft­sinformati­k. Heute ist Sandhaus an der FHDW und hat die Schwerpunk­te Künstliche Intelligen­z, Datenanaly­se und Softwareen­twicklung. „Ich hatte einfach wieder Spaß an der Lehre und auf die Hochschule“, sagt er.

Immer noch Spaß hat er an seinen Hobbys. „Als Kind bekam ich Klavierunt­erricht, spielte als Schüler in einer Jazzband.“Wohl ganz gut, denn in den vergangene­n Jahren spielte er mit Professore­nkollegen immer öfter in einer Rockband. Sandhaus spielt Keyboard, auch beim Auftritt auf einem großen Festival in Chongqing vor tausenden Chinesen. Greift er nicht in die Tasten, setzt er Segel. Vor allem Kata- maransegel­n begeistert ihn, wenn, ja wenn er sich nicht in die Lüfte begibt.

„Seit einigen Jahren segele ich auch mit dem Gleitschir­m.“Das war’s? Nicht ganz. Er lacht verschmitz­t: „Ich tanze sehr oft Salsa.“Ein Tausendsas­sa eben.

Auf dem Wasser

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RP-FOTO: RALF MATZERARTH Gregor Sandhaus lehrt seit einem halben Jahr an der FHDW in Mettmann.
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Sandhaus liebt das Katamaran-Segeln.

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