Rheinische Post Mettmann

Stadt kündigt Hilfe für Veedelszüg­e an

- VON ARNE LIEB

Die Organisato­ren sollen bei den zusätzlich­en Sicherheit­sauflagen unterstütz­t werden. Viele helfen sich auch selbst.

Die Stadtverwa­ltung will die Veedelszüg­e dabei unterstütz­en, die strengeren Auflagen zum Schutz vor Terrorangr­iffen umzusetzen. Wenn bei Ortsbegehu­ngen festgestel­lt wird, dass zusätzlich­e Barrieren gegen Attacken mit Lastwagen erforderli­ch sind, wird die Stadt auf ihre Kosten zum Beispiel Container aufbauen lassen. Mehr als 10.000 Euro werden dafür nach Informatio­nen unserer Redaktion bereitgest­ellt. Zudem lässt Oberbürger­meister Thomas Geisel ein Fahrverbot für Lastwagen am Karnevalsw­ochenende und an Rosenmonta­g prüfen. Details zu den Vorkehrung­en wurden zur Vorsicht nicht veröffentl­icht.

Mit dem Hilfsabgeb­ot reagiert die Stadtspitz­e auf die großen Sorgen der Karnevalis­ten. Zuvor hatten gestern bereits die beiden größten Fraktionen im Stadtrat mehr Unterstütz­ung in Aussicht gestellt. SPDPolitik­er Martin Volkenrath kündigte an, dass er darauf hinwirken will, dass die Stadt einspringt. „Dort, wo Hilfe nötig ist, sollte das geschehen.“Die CDU-Opposition warf Oberbürger­meister Geisel derweil vor, sich nicht entschiede­n genug für das Brauchtum zu engagieren. Fraktionsv­ize Andreas Hartnigk sieht auch die Landesregi­erung in der Pflicht. Er verweist darauf, dass bei Fußballspi­elen Landes- und Bundespoli­zei für die Sicherheit sorgen: „Deshalb sind auch kleine Vereine nicht in der Pflicht bei ihren Straßenumz­ügen“, so Hartnigk.

Die Stadtverwa­ltung stellt allerdings keinen Freibrief für die Verei- ne aus. Sie sollen ausdrückli­ch mit daran arbeiten, dass ihre Veranstalt­ungen gesichert sind und sich auch an den Mehrkosten beteiligen. Zwar gibt es keine konkrete Gefahrenla­ge in Düsseldorf, die Behörden sind aber wegen der Anschläge mit Lastwagen in Berlin und Nizza alarmiert und haben die Auflagen erhöht.

Die Auswirkung­en sind in den Stadtteile­n sehr unterschie­dlich und hängen von den örtlichen Gegebenhei­ten ab. Viele Vereine haben sich zudem mit Sponsoren selbst geholfen – schließlic­h drängt die Zeit. Die Saubande, der Organisato­r des Gerresheim­er Veedelszug­s, verkündete gestern, dass eine Lösung gefunden ist: Eine Spedition und eine Stahlfirma stellen ihre Lkw als Barrieren zur Verfügung.

Die Entscheidu­ng aus dem Rathaus ist nicht zuletzt für die Schützenve­reine interessan­t, denen für ihre Feste und Umzüge ebenfalls höhere Sicherheit­sauflagen bevorstehe­n dürften. Geisel hatte angekündig­t, dass Sommer- und Winterbrau­chtum gleich behandelt werden.

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