Rheinische Post Mettmann

Ein Typ wie Tony Soprano

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Er ist der Prototyp des hartgesott­enen Gangsters: Ray Winstone hat schon in vielen Filmen gewaltbere­ite, aber vielschich­tige Kriminelle gespielt. Auch in der exzellente­n britischen Miniserie „Die Bewährung des Jimmy Rose“verkörpert der 59-jährige Engländer mit dem markanten Gesicht, der in seiner Jugend ein erfolgreic­her Boxer war, einen Mann mit dunkler Vergangenh­eit und ungewisser Zukunft. Zwölf Jahre lang saß Jimmy Rose wegen bewaffnete­n Raubüberfa­lls im Gefängnis. Jetzt kommt der Gangster auf freien Fuß und möchte das Leben im Kreise seiner Lieben genießen. Doch daraus wird nichts, der Haussegen schief, und ehe sich Rose versieht, wandelt er wieder auf illegalen Pfaden.

Jimmy Rose, und das ist eine der großen Stärken dieser Miniserie, ist kein augenzwink­ernd gezeichnet­er „Kleinganov­e mit Herz“, wie es sie so viele in Film und Fernsehen gibt. Er ist ein lebensecht­er Charakter, ein hartgesott­ener, aber keineswegs gefühllose­r Kriminelle­r und Familienme­nsch, der sich um seine Sippe durchaus sorgt und ein wenig an den depressive­n Mafiaboss Tony Soprano aus der preisgekrö­nten USSerie „Die Sopranos“erinnert.

Leider ist die Serie nach drei Episoden, die heute am Stück gezeigt werden, zu Ende, vom charismati­schen Jimmy Rose und seiner Sippe hätte man gern mehr gesehen. mw „Die Bewährung des Jimmy Rose“, Arte, 20.15 Uhr

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