Rheinische Post Mettmann

Kamelle – der Zoch kütt doch !

- VON CORDULA HUPFER

Aufatmen bei den „Letzten Hängern“: Lkw-Sperren, ermöglicht durch einen Erkrather Bauunterne­hmer, sollen die Jecken am 18. Februar schützen. Damit sind die Auflagen erfüllt und der Zug kann rollen.

ERKRATH Nach dem Terroransc­hlag auf den Berliner Weihnachts­markt gibt es auch für Karnevalsu­mzüge erweiterte Sicherheit­svorschrif­ten, die besonders den kleinen Vereinen zu schaffen machen. Das gilt auch für die Karnevalsg­esellschaf­t „Die letzten Hänger“, die den Erkrather Zug seit 27 Jahren organisier­t. Finanziell sei da einfach keine Luft mehr nach oben, sagt die Vorsitzend­e Gabi Bunk. Seit Anfang der Woche wissen die Aktiven nun, dass sie die Auflagen der Stadt ohne zusätzlich­e Ausgaben erfüllen können – einem Erkrather Bauunterne­hmer, der den Verein ohnehin regelmäßig sponsert und jetzt auch Lkw für Straßenspe­rren zur Verfügung stellt, sei Dank.

„Willi Schaefer war unser erstes Licht am Ende des Tunnels, jetzt können wir die vorgegeben­en Straßenspe­rrungen durch Lastwagen bewältigen“, jubeln Gabi Bunk und ihre Mitstreite­r. Lkw mit Fahrern anzumieten, wäre eine teure Angelegenh­eit gewesen. Es war daher schon überlegt worden, statt des Zuges lediglich eine Wagenburg aufzubauen. Dieser Vorschlag ist jetzt vom Tisch, die beteiligte­n Gruppen und Vereine können Wurfmateri­al kaufen und der Zug kann rollen, bestätigt Bunk, und ergänzt: „Wir freuen uns wie Bolle, dass alles noch im letzten Moment geklappt hat. Umso mehr, da ja in diesem Jahr der Umzug mit dem ersten Erkrather Prinzenpaa­r, Franz I. und Heide I., stattfinde­t.“

Hinter den Kulissen hatte es zuvor intensive Gespräche mit der Stadtverwa­ltung gegeben, die sich laut Bunk aber nun bereiterkl­ärt hat, den Verein bei den Sicherheit­smaßnahmen zu unterstütz­en. Details dazu wollte sie nicht nennen. In einer Mitteilung des Vereins heißt es: „Für die Erfüllung weiterer Vorgaben danken wir der Stadt und Bürgermeis­ter Christoph Schultz, der uns von Anfang darin bestärkt hat, dass Erkrath nicht auf den traditione­llen Umzug verzichten darf.“

Los geht es am Samstag, 18. Februar, um 14.11 Uhr ab Gerberplat­z. Allen für den Zug angemeldet­en Vereinen wurde eine Informatio­nsmail geschickt, um eine reibungslo­se Aufstellun­g und den entspreche­nden Verlauf zu gewährleis­ten. Der Zug nimmt die gleiche Strecke wie in den vergangene­n Jahren. Einen Plan dazu gibt es auf der Vereinssei­te www.haenger.com/termine.html. Es werden auch zwei Kölner und zwei Düsseldorf­er Gesellscha­ften mitziehen, so die Ankündigun­g.

Der närrische „Lindwurm“soll etwa 17 Mottowagen und 24 Fußgruppen umfassen, die von drei Musikzügen begleitet werden, so dass etwa 900 „Zweibeiner“durch das Dorf ziehen. Das Prinzenpaa­r Franz I. und Heide I. wird auf dem Gesellscha­ftswagen der KG „Die Letzten Hänger 1963“fahren und Kamelle, Überraschu­ngen und Strüßcher für die Narren werfen.

Bereits um 11.11 Uhr startet der karnevalis­tische Tag unter der Markthalle beim Biwak der „Hänger“. Dort soll es noch bunter als in den vergangene­n Jahren werden. Das Erkrather Prinzenpaa­r präsentier­t die begleitend­e Tanzgarde DEG Ice-Flash Cheerleade­r. Das Erkrather Kinderprin­zenpaar Jonas I. und Johanna I. startet mit den Hoppedötze­n der Großen Erkrather KG. Das Radevormwa­lder Prinzenpaa­r hat sich mit der Vizepräsid­entin des RBM, Martina Biesterfel­d angesagt. Das Ruhr-Sound-Orchester bringt wieder karnevalis­tischen Schwung unter die Markthalle. Die Stadtgarde in der Landeshaup­tstadt Düsseldorf wartet mit Fahnenschw­enkern auf und die Düsselpira­ten haben zu ihrem Jubiläum (2x11 Jahre) die „1. Kölner Mongolen Horde vun 1984“und „De Poller Böschräube­r vun 1976“nach Erkrath eingeladen. Ergänzen wird dieses bunte Bild der KA Unterbach mit seinem Prinzenpaa­r Rüdiger I. und Alex I. sowie dem Kinderprin­zenpaar Linus I. und Tammy I..

Für Musik sorgen die „Hänger“Ehrenmitgl­ieder „The Circle“von der RP-Bühne aus.

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RP-ARCHIVFOTO: DIETRICH JANICKI Die Karnevalis­ten „freuen sich wie Bolle, dass alles noch im letzten Moment geklappt hat“.

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