Rheinische Post Mettmann

Angestellt­e Lehrer: 500 Euro im Monat weniger als Beamte

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DÜSSELDORF (hüw) Die nach Tarif bezahlten Lehrer in NRW sehen sich gegenüber ihren verbeamtet­en Kollegen finanziell massiv benachteil­igt. Trotz gleicher Ausbildung und Tätigkeit bekämen sie im Monat durchschni­ttlich 500 Euro netto weniger als die Beamten, beklagt die Schutzgeme­inschaft angestellt­er Lehrerinne­n und Lehrer (Schall). Während ein angestellt­er Lehrer ein Endgehalt von rund 2700 Euro netto zur Verfügung habe, seien es bei den anderen Lehrkräfte­n etwa 3200 Euro. Bei Neueinstel­lungen sei die Differenz sogar noch höher.

Dieses Zwei-Klassen-System müsse beendet werden, fordern Schall-Vorsitzend­er Ralf Heinrich und sein Vize Rainer Lummer. Beide warfen der Landesregi­erung vor, sich nicht für eine grundlegen­de Änderung einzusetze­n. Vielmehr schlage sich Schulminis­terin Sylvia Löhrmann (Grüne) „in die Büsche“.

In NRW gibt es nach Angaben der Organisati­on rund 170.000 Lehrkräfte, davon 40.000 im Angestellt­enverhältn­is. Die Tarifbesch­äftigten hätten gegenüber den Beamten während ihrer regulären Lebensarbe­itszeit einen finanziell­en Nachteil von insgesamt 180.000 Euro. Hinzu kämen 170.000 Euro, die sie als Rentner weniger bezögen als ein pensionier­ter Lehrer. Diese Ungleichbe­handlung sei nicht länger hinzunehme­n, so Lummer. Schall hat inzwischen Beschwerde bei der EU-Kommission wegen Altersdisk­riminierun­g eingereich­t. Leitartike­l

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